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Impfquote in Potsdam: Eltern lassen häufiger impfen

Die Quote in Potsdam ist zwar noch unter dem Landesschnitt - trotzdem ist die Zahl der Impfungen für Kinder und Jugendliche gestiegen.

Die Impfquote unter den Potsdamer Kindern und Jugendlichen ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Allerdings liegt sie vielfach immer noch unter dem Landesdurchschnitt. Das geht aus Antworten des brandenburgischen Gesundheitsministeriums auf zwei aktuelle Anfragen der CDU-Landtagsabgeordneten Steeven Bretz und Raik Nowka hervor. Demnach besitze Potsdam im Vergleich zum Landesschnitt weiter die größten Impflücken, insbesondere bei Kleinkindern und Erstklässlern, hieß es.

Ein Beispiel: Tetanus, auch bekannt als Wundstarrkrampf. Für diese häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit lag die Impfquote bei Potsdamer Kleinkindern im Alter bis zu dreieinhalb Jahren in den Jahren 2014 und 2015 noch bei 89 und etwas über 90 Prozent, nun wieder bei 92 Prozent. Im Landesschnitt lag die Quote zuletzt bei 93,6 Prozent, Tendenz allerdings leicht sinkend.

Impfschutz auch gegen Mumps, Masern und Röteln in Potsdam weniger verbreitet

Ein zweites Beispiel: Der Impfschutz gegen Mumps, Masern und Röteln, kurz MMR. Hier lag die Landesquote bei Erstklässlern 2016 bei 95,2 Prozent. Potsdam kam hier zuletzt auf durchschnittliche Werte von knapp 92 Prozent, nach knapp 90 Prozent in den Vorjahren. Gerade für die MMR-Impfung hatte bereits der im vergangenen Jahr veröffentlichte Gesundheitsatlas der Stadt konstatiert, dass gerade in der Brandenburger Vorstadt mehr als 20 Prozent der Kinder nicht geimpft seien, gerade wegen eines hohen Anteils impfkritischer Eltern, die ihre Kinder wegen vermeintlich größerer gesundheitlicher Gefahren nicht immunisieren wollen. Als Gegenmaßnahme hatte Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) ortsspezifische Impfkampagnen angekündigt. Handlungsbedarf besteht: So hält die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen MMR-Impfanteil von mindestens 95 Prozent für nötig, um die Erreger für die Krankheiten dauerhaft zu eliminieren.

Die niedrigen Impfquoten setzen sich übrigens bis ins Teenageralter fort. Zum Beispiel bei Diphtherie, auch eine ansteckende und lebensgefährliche Infektion. Hier liegt die Impfquote bei den Schülern der zehnten Klasse in Potsdam bei 65,5 Prozent, 2016 waren es sogar nur 57,1 Prozent. Im Landesschnitt lag diese Quote zuletzt bei 68,6 Prozent, Tendenz aber auch fallend.

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