zum Hauptinhalt
Horst Schüler.

© Foto (Archivbild): Andreas Klaer

Im Alter von 94 Jahren verstorben: Potsdamer Gulag-Zeitzeuge Horst Schüler ist tot

Der Journalist Horst Schüler war vom Sowjet-Geheimdienst in der Potsdamer Lindenstraße inhaftiert worden. Jetzt ist er im Alter von 94 Jahren gestorben.

Potsdam - Der in Babelsberg geborene Gulag-Zeitzeuge Horst Schüler ist tot. Wie die Gedenkstätte Lindenstraße mitteilte, verstarb der Journalist, der auch Sprecher der Lagergemeinschaft Workuta war, am 27. März im Alter von 94 Jahren in Hamburg.

Schüler arbeitete nach der Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenenschaft ab 1946 als Redakteur bei der „Märkischen Volksstimme“ und schrieb heimlich für West-Berliner Zeitungen. Im September 1951 wurde er vom sowjetischen Geheimdienst in der Lindenstraße inhaftiert, ein Militärtribunal verurteilte ihn zu 25 Jahren Arbeitslager. Schüler kam ins berüchtigte sibirische Lager Workuta, wo er im Steinkohlebergbau arbeiten musste. 1955 wurde er in die BRD entlassen. In Hamburg war er bis 1989 Redakteur beim „Hamburger Abendblatt“. 1993 wurde Schüler durch die russische Generalstaatsanwaltschaft rehabilitiert. Er setzte sich für die Opfer kommunistischer Verbrechen ein, und organisierte unter anderem Ausstellungen. 

Die Gedenkstätte Lindenstraße besuchte er zuletzt im Juni 2018. „Klar in seiner eigenen Haltung, suchte er immer auch das Verbindende zwischen den Menschen, moderat und ausgleichend“, sagt Gedenkstättenleiterin Uta Gerlant: „Wir werden Horst Schüler sehr vermissen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false