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Landeshauptstadt: „Ihr letzter großer Auftritt“ Spenden für Beerdigung von Ilse Werner nötig

Babelsberg - Die verstorbene Schauspielerin Ilse Werner hat kein Geld für ihre Beerdigung hinterlassen. Obwohl sie in 63 Filmen mitspielte, war sie am Schluss verarmt.

Babelsberg - Die verstorbene Schauspielerin Ilse Werner hat kein Geld für ihre Beerdigung hinterlassen. Obwohl sie in 63 Filmen mitspielte, war sie am Schluss verarmt. Deshalb wird zunächst ihre langjährige Freundin Edeltraud Langhans-Declair (58), die bis zum Schluss an der Seite der Mimin war, die Kosten von rund 20000 Euro für die Beisetzung in Potsdam-Babelsberg übernehmen, wie die „Bild am Sonntag“ berichtete. Sie hoffe aber, dass „sich noch ein paar Menschen anschließen, die noch was dazu tun“. Möglichst viele Trauergäste sollen für Ilse Werners Beerdigung spenden. „Alles, was über die benötigte Summe hinausgeht, gebe ich dann an Stiftungen wie die der Jakobi-Kirche in Lübeck und an die Altenarbeit in Babelsberg“, versicherte Langhans-Declair. Ihre Freundin sei in den vergangenen drei Jahren viel auf deren Unterstützung angewiesen gewesen. Ilse Werner soll am 24. August in einem Ehrengrab der Stadt in Potsdam-Babelsberg beigesetzt werden. In Babelsberg hatte Werners Karriere vor mehr als 60 Jahren auch begonnen. Dem Potsdamer Filmmuseum hatte die Künstlerin im Jahr 2004 die Dokumente ihres künstlerischen Schaffens überlassen. Die Trauerzeremonie, zu der Ilse Werner aufgebahrt wird, findet dem Blatt zufolge ab 14 Uhr in der Friedrichskirche auf dem Weberplatz statt. Pastor Stephan Flade werde über Ilse Charlotte Still – so ihr bürgerlicher Name – sprechen. Der frühere „Dalli-Dalli“-Schnellzeichner Oskar hält eine Rede. Schauspieler Ulrich Tukur will mit seiner Band, den Rhythmus Boys spielen, und der Sänger Bert Beel wird das „Ave Maria“ singen. „Danach wird Ilse von Fans und ehemaligen Kollegen in einer anderthalb Kilometer langen Prozession durch Potsdam zum Friedhof in der Goethestraße getragen“ sagte Langhans-Declair. „Es wird ihr letzte großer Auftritt.“ Das Grab befinde sich nur fünf Minuten von den ehemaligen UFA-Filmstudios und zehn Minuten vom Filmmuseum entfernt. Ilse Werner war am 8. August in Lübeck im Alter von 84 Jahren in einer Seniorenresidenz gestorben. Laut Langhals-Declair erlag die Schauspielerin den Spätfolgen einer Lungenentzündung. Die Schauspielerin und Sängerin, deren Markenzeichen ein Pfiff war, hatte zum Schluss keinen Lebensmut mehr. Der „Bild“-Zeitung hatte sie Ende Mai nach einem schweren Sturz gesagt, sie warte auf den Tod: „Ich bete jeden Tag, dass der liebe Gott mich endlich sterben lässt.“ Werner, deren Berufswunsch Schauspielerin schon frühzeitig feststand, spielte ihre erste Filmrolle in dem UFA-Film „Die unruhigen Mädchen“ (1938). Weitere Filme waren „Wir machen Musik“ (1942), „Bel Ami“ (1939), „Schwedische Nachtigall“ (1941) und „Große Freiheit Nr. 7“ (1944). 1967 bekam Werner ihre erste Fernsehshow, „Eine Frau mit Pfiff“.

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