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Die zweitälteste Potsdamerin, Else Mehwald, feierte ihren 105. Geburtstag.

© Andreas Klaer

Ihr früherer Beruf hielt sie geistig fit: Zweitälteste Potsdamerin feiert 105. Geburtstag

Sie ist die die zweitälteste Einwohnerin der Stadt: Am Montag konnte Else Mehwald ihren 105. Geburtstag. Die Leiterin ihrer Seniorenresidenz macht ihr ein ganz besonderes Geschenk.

Von Birte Förster

Potsdam - Zwei Weltkriege, die Zeit der Weimarer Republik, Nationalsozialismus, DDR-Zeit und Wende: Mehr als ein Jahrhundert Zeitgeschichte hat Else Mehwald bereits erlebt. Am Montag feierte sie in der Seniorenresidenz Park Sanssouci in Potsdam ihren 105. Geburtstag. Mitarbeiter der Seniorenresidenz sangen der alten Dame ein Ständchen, außerdem überbrachte Noosha Aubel, Potsdams Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, der zweitältesten Potsdamerin Blumen und Glückwünsche.

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Dass sie einmal so alt werden würde, hätte sie nicht gedacht, sagte Mehwald. „Darüber denkt man doch nicht nach“, so die 105-Jährige, die noch einigermaßen beweglich ist und mithilfe eines Rollators in den festlichen Raum spaziert kam. Zu ihrem Geburtstag erhielt Mehwald ein ganz besonderes Geschenk: Einrichtungsleiterin Maritta Melcher versprach ihr, sie auf einen Besuch zu ihrem Sohn zu begleiten, der inzwischen ebenfalls pflegebedürftig ist. 

Sie ist erst seit einem halben Jahr in Pflege

Erst seit einem halben Jahr sei Else Mehwald selbst in Pflege, sagte Melcher. Sie ziehe sich immer mehr zurück, da sie viel Ruhe brauche. In einer der Service-Wohnungen, die zur Residenz gehören, habe sie bis dahin weitestgehend selbständig gelebt. 

Sie komme ursprünglich aus Schlesien, erzählte Mehwald. Etwas verblasst sind ihre Erinnerungen bereits, doch wichtige Etappen ihres Lebens sind ihr dennoch präsent. „Arbeit war mein ganzes Leben“, sagte sie. Nach dem Krieg sei ihr Mann nicht mehr zurückgekehrt, daher habe sie den gemeinsamen Sohn alleine großgezogen. Sie musste somit auch allein für den Lebensunterhalt der Familie aufkommen und arbeitete lange Zeit als Buchhalterin. Besondere Momente ihres Lebens seien vor allem die Reisen gewesen, die sie in Länder wie Österreich und Ungarn führten. „Ich habe schöne Reisen gemacht“, erinnert sich Mehwald, die seit vielen Jahren in Potsdam wohnt und zweifache Großmutter ist.

Dank ihres Buchhalter-Berufs blieb sie geistig fit

Und wie hat sie es geschafft, so alt zu werden? Die 105-Jährige weiß darauf keine Antwort. In ihrer Familie sei bisher keiner so alt geworden wie sie, erzählt sie. Die Einrichtungsleiterin erzählt, Mehwald habe sich immer viel bewegt, sei jeden Tag spazieren gegangen und habe wenig gegessen. 

Aber auch ihr früherer Beruf habe ihr bis ins hohe Alter geholfen, geistig fit zu bleiben. „Sie ist ein Genie der Zahlen und des Kombinierens“, sagt Melcher. Das machte sich vor allem bei den vielen Spielenachmittagen bemerkbar, die Mehwald laut der Einrichtungsleiterin oft organisiert hat und dafür viele Residenzbewohner zusammentrommelte. Sie habe gerne gezockt und immer gewonnen, sagt Melcher über die 105-Jährige. „Zahlen halten jung.“

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