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Im Holländischen Viertel fühlte sich die Bento-Autorin "ein bisschen wie in den Niederlanden". 

© Andreas Klaer

Hymne der Begeisterung: Bento-Autorin schwärmt von Potsdam

Das Onlinemagazin Bento empfiehlt einen Besuch in Brandenburgs Landeshauptstadt - sie sei das „gemütliche Gegenstück zu Berlin“. 

Potsdam - „Ein paar Schritte aus der vollen S-Bahn, durch eine sonnenbeschienene Straße mit alten Backsteinhäusern, dann liegt auf einmal das Wasser vor mir. Die Enten und Fußgänger um mich herum schnattern, die Schiffe ziehen vorbei und der Lärm Berlins ist vergessen. Keine Stadthektik mehr, keine graue Betonwüste. Stattdessen Wasser, Bäume und Entspannung“: So beginnt ein Text auf Spiegel Online (SPON) über eine Stippvisite nach Potsdam in „Bento“, dem „jungen Magazin“ von SPON.
Die 25-jährige Journalistin Lucie Wittenberg (twitter @abgehtdielucie) hat ihn geschrieben, und sie scheint sich in die brandenburgische Landeshauptstadt verliebt zu haben. Sie preist Potsdam als „das gemütliche Gegenstück zu Berlin“, ihr Stück ist eine Hymne auf die Stadt.
Im Sommer könne man Potsdam „mit dem Floß umpaddeln“, hat sie notiert. Dabei komme man „an kleinen und großen Schlössern vorbei, an Biergärten und Sonnenden“. Das ist, um mit Loriot zu sprechen, fein beobachtet. Aber auch im Herbst sei die Stadt „ein entspanntes Gegenstück“ zu Berlin – etwa bei einem Spaziergang durch das Holländische Viertel. „Zwischen roten Backsteinhäusern mit gewundenen Dächern, großen Fensterläden und gepflasterten Straßen“ fühlte sich die Autorin „ein bisschen wie in den Niederlanden“. Sie sah bunte Sträuße in einem Blumenladen und Menschen, die „zwischen Cafés und kleinen Läden“ flanieren.

Spaziergang durch den Park

Noch mehr Ruhe fand sie in den zahlreichen Grünanlagen der Stadt. Sanssouci, der Neue Garten und der Park Babelsberg direkt an der Havel böten „mehr Spazierrouten, als man während eines Wochenendes abgehen kann“. 
Und wenn Regenwolken sich über Potsdam von ihrer Last befreien? Kein Unglück. Dann könne man sich „in einem der Potsdamer Museen verkriechen“. Das neue Museum Barberini stelle große Meister aus, bis Februar Stillleben von van Gogh, ab Februar Werke von Monet. Das Museumsgebäude an Neuen Markt sei eines von mehreren Bauwerken, die nach historischen Vorbildern entstanden seien. Der Platz sei „sehenswert“. Und dann erklingt in der Hymne ein Misston, ein paar Noten in Moll: Der Neue Markt – tatsächlich meint Wittenberg sicherlich den Alten Markt – sei „eher künstlich als einladend“. Potsdamer mögen hier mehr oder minder entschieden Widerspruch anmelden – sie werden es aushalten.

Potsdamer Stange als Tipp gegen den Durst

Durst hatte die junge Autorin bei ihrem Besuch offenbar auch. Potsdam, schreibt sie, sei für seine Braukunst bekannt, „besonders die Potsdamer Stange lohnt sich“. Damit ist, zumindest für Biertrinker, die Mäkelei am Alten Markt, wettgemacht.
Sie weist auch auf den Weihnachtsmarkt im Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg um empfiehlt „inmitten des Unesco-Welterbes viele Stände mit Handgefertigtem oder gebrannten Mandeln“.
In der Rubrik „Freizeit“ hat Bento die Stadt in eine Reihe mit bedeutenden Destinationen auf dem Planeten gestellt: Entdeckungsreise nach Kanada, Skifahren in der Schweiz – Potsdam. 
Den Realitätscheck der Menschen, die in Potsdam leben, wird der Reisereport bestehen. Die Problemzonen, die die Landeshauptstadt ebenso hat wie fast jeder menschliche Körper, machte die Frau von Bento offenbar nicht ausfindig.
Die Potsdamer dürfen sich über die Bestnoten für ihre Stadt freuen. Wer wohnt nicht zufrieden dort, wo andere gern Urlaub machen?

Carsten Holm

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