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Hunderte Unterzeichner für Grünfläche in Potsdam: Petition gegen Verkleinerung des Volksparks

Nach zwei Tagen hat eine Online-Petition für den Erhalt des Volksparks in Potsdam mehr als 610 Unterstützer. Über die Frage des richtigen Umgangs mit dem Wachstum der Stadt herrscht auch in der SPD Uneinigkeit.

Potsdam/Bornstedter Feld - Der Potsdamer Janek Buchheim hat am Montag eine Online-Petition gegen die ab Ende des Jahres vorgesehene Verkleinerung des Volksparks im schnell wachsenden Bornstedter Feld gestartet. Auf dem Portal www.openpetition.de haben dazu bis Mittwochmorgen mehr als 610 Unterstützer unterschrieben. Wenn mehr als 1600 Potsdamer unterschreiben, müssen sich die Stadtverordneten mit dem Thema befassen.

Buchheim ist Angestellter in der Rathaus-Servicestelle für ein tolerantes und sicheres Potsdam und kandidierte bereits für die Fraktion Die Andere zur Kommunalwahl. In der Petition schreibt er, die geplante Bebauung von Teilen des Volksparks mit Wohnungen müsse gestoppt werden – dazu müsse der Bebauungsplan verändert werden. Eine Stadt benötige Freiräume zum Erholen, Entdecken und Erleben: „Zeitgemäße Stadtplanung kann nicht zum Ziel haben, Schlafstädte mit kaum vorhandenen sozialen Flächen zu entwickeln.“ Die kurzfristige Rendite durch den Flächenverkauf dürfe nicht vor die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft gestellt werden, so Buchheim. Vielfache Nutzungen in dem Park würden durch die Verkleinerung beeinträchtigt – so gibt es wie berichtet noch keinen Ersatz für die Beachvolleyballanlage.

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Uneinigkeit in der SPD: Tischendorf will Wachstum nicht zulasten des Volksparks

Auch bei den Sozialdemokraten rumort es. Dort ist die Linie der SPD-Fraktion klar: Der Volkspark soll – wie seit mehr als 15 Jahren geplant – zugunsten von Wohnungsbau verkleinert werden. Doch Partei-Vorstandsmitglied Sabine Tischendorf hat sich jetzt via Twitter für den Erhalt des Parks ausgesprochen. Sie setze sich mit der Argumentation von SPD-Fraktionschef Pete Heuer und auch der Rathausspitze auseinander, dass durch einen Verzicht auf die geplanten Wohnblocks auf dem Parkgelände die Mieten noch mehr steigen würden. Doch das lässt Tischendorf nicht gelten – weil in absehbarer Zeit in Potsdam ohnehin kein Bauplatz mehr vorhanden sei und dann die Mieten aufgrund der Nachfrage ohnehin steigen würden. „Nur unser Park wäre dann auch ausverkauft“, so Tischendorf, die als sachkundige Einwohnerin auch im Finanzausschuss der Stadt sitzt.

Anlass für die Debatte ist ein Antrag der Fraktion Die Andere im Stadtparlament, wonach ein Verkaufsstopp für kommunale Grundstücke im Bornstedter Feld gefordert wird – um angesichts des schnellen Wachstums des Stadtteils noch einmal zu überlegen, ob etwa der Park doch in seiner jetzigen Größe erhalten werden sollte. Grüne und AfD hatten bereits Zustimmung signalisiert, am Mittwoch steht das Thema auch auf der Tagesordnung der Stadtverordneten. Im Vorfeld verwies CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken noch einmal auf seinen Kompromissvorschlag, wonach zwischen einem verkleinerten Volkspark und neuen Wohnblocks zumindest soziale Einrichtungen wie Kitas platziert werden sollten – aus Lärmschutzgründen für die künftigen Anwohner, aber auch um Einschränkungen der Parknutzung zu vermeiden. Hierzu hatte das Stadtparlament bereits einen Prüfauftrag verabschiedet. 

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Kommentar: Potsdam wächst und wächst. Doch in der Debatte über den Zuzug in die Stadt kommt ein Aspekt viel zu kurz. Wichtig wäre eine Diskussion über die Grenzen des Wachstums, kommentiert PNN-Redakteur Henri Kramer.

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