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HINTERGRUND: Veranstalter von Sinterklaas-Fest weisen Kritik am „Zwarten Piet“ zurück

Zu der Podiumsdiskussion über den „Zwarten Piet“ am Mittwochabend sind sie nicht eingeladen, die Vertreter des Vereins zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam. Und doch wollten sie – wenige Tage vor dem Sinterklaas-Fest am kommenden Wochenende – noch einmal ihren Standpunkt klarmachen.

Zu der Podiumsdiskussion über den „Zwarten Piet“ am Mittwochabend sind sie nicht eingeladen, die Vertreter des Vereins zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam. Und doch wollten sie – wenige Tage vor dem Sinterklaas-Fest am kommenden Wochenende – noch einmal ihren Standpunkt klarmachen. Am Dienstag veranstalteten sie deshalb eine Pressekonferenz, Vereinschef Hans Göbel und Neu-Mitglied Jörg Beier kamen zu Wort – und sparten nicht mit Kritik an der Entscheidung der Stadt, dem Auftritt von Sinterklaas und „Zwartem Piet“ die Förderung zu versagen. „Der Oberbürgermeister nahm bis letztes Jahr persönlich den Sinterklaas mit seinem ,Zwarten Piet’ in Empfang und jetzt wird die Förderung gestrichen“, so Göbel. „Nur weil einige Professoren das nicht gut finden, kann man die Tradition nicht verwerfen. So etwas muss mit der Gesellschaft wachsen und man muss sich an den Niederlanden orientieren.“ Beier, ein selbstständiger Versicherungsmakler, der sich erst seit einigen Wochen für den Verein engagiert, gab zu bedenken, dass das Thema „Zwarter Piet“ selbst in Holland noch nicht ausdiskutiert sei. „Potsdam kann hier nicht Vorreiter sein“, findet er. „Es gibt keine bunten Piets“, so Beier. Ohnehin handele es sich beim „Zwarten Piet“ um positiven Rassismus, sagte er und fügte hinzu: „Das ist ein wissenschaftlicher Begriff.“ Beier hatte sich in die Diskussion eingeklinkt, als bekannt wurde, dass die Stadt mit Hinweis auf das Antidiskriminierungsgesetz die 16 000-Euro-Förderung für Sinterklaas und seine schwarzen Begleiter streicht. Er sammelte daraufhin Spenden, um den Ausfall für den Verein auszugleichen – oder zumindest Spendenzusagen. Nach eigenen Angaben hat er die Summe bereits zugesichert bekommen, da sich der Förderverein aber nicht auf einen Konfrontationskurs mit der Stadt begeben wollte, sei es in einigen Fällen zu keiner Auszahlung gekommen. Denn der Verein hatte entschieden, dass in diesem Jahr weder Sinterklaas noch „Zwarte Pieten“ auftreten – wie es in Zukunft weitergeht, ist noch unklar. Die Summe, die dennoch zusammenkommt, soll laut Beier dem Förderverein zugutekommen. Wie viel das genau ist, konnte er aber nicht sagen. Er kündigte jedoch an, sich weiter für den Verein zu engagieren. Unter anderem will er ihn bei der heutigen Podiumsdiskussion vertreten – auch ohne Einladung. Er sei überzeugt, dass es ohne seine Anwesenheit zu sehr einseitigen Diskussionen komme. mai, wik

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