HINTERGRUND: Urknall dank Plattner

Dank des Engagements des SAP-Mitgründers Hasso Plattner und der Nähe zur Start-up-Metropole Berlin hat sich Potsdam zu einem namhaften Standort der Computerbranche entwickelt. Laut Stadt haben mehr als 800 IT-Unternehmen mit mehr als 6000 Mitarbeitern ihren Sitz in Potsdam, darunter Software-Entwickler, Online-Dienstleister und Systembetreuer.

Initialzündung für die Entwicklung war die Gründung des Hasso-Plattner-Insituts 1998. Das von Plattner initiierte An-Institut der Universität Potsdam gilt heute als Talentschmiede der Branche. Die Absolventen des Instituts sind nicht nur bei großen Unternehmen weltweit gefragt, sondern haben in den vergangenen Jahren auch mit eigenen Existenzgründungen die Entwicklung der Branche in Potsdam maßgeblich beeinflusst.

Ein weiterer Meilenstein war auch die Investition des SAP-Konzerns in ein eigenes Innovations Center am Standort. Dank Plattners Einfluss investierte SAP in Potsdam 2014 nach eigenen Angaben 17,5 Millionen Euro in sein Entwicklungszentrum. Dort arbeiten derzeit rund 150 Mitarbeiter. Ein Erweiterungsbau für zusätzliche 100 Beschäftigte soll kommendes Frühjahr übergeben werden. Außerdem plant Plattner ein Gründerzentrum, in dem sich kleinere IT-Unternehmen ansiedeln können. Das sechs Millionen Euro teure Vorhaben solle bis Ende 2017 verwirklicht sein. Weitere große Namen im Raum Potsdam sind etwa Oracle und ebay.

Um den IT-Standort Potsdam vor allem im Wettbewerb um Fachkräfte bekannter zu machen, haben sich mehrere Firmen vor rund fünf Jahren zum Netzwerk „Silicon Sanssouci“ zusammengeschlossen. Zwar profitiert der Standort davon, dass gelegentlich etablierte Berliner IT-Firmen und ältere Fachkräfte mit ihren Familien gerne nach Potsdam ziehen, gleichzeitig entscheiden sich vor allem junge Entwickler bei der Jobwahl wegen des größeren Kultur- und Freizeitangebots häufig für Berlin. mat