Hilfe zur Selbsthilfe in Potsdam: Erster Selbsthilfetag auf dem Luisenplatz

Potsdam - Verschiedene Selbsthilfegruppen kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen – dies wird möglich am kommenden Samstag, 2. Juni. Dann findet auf dem Luisenplatz der erste Potsdamer Selbsthilfetag statt.

Das Programm stellten die Mitarbeiter des Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrums (Sekiz) am Freitag auf einer Pressekonferenz vor. In dem Zentrum, das es in Potsdam seit 27 Jahren gibt, werden insgesamt 45 Selbsthilfegruppen betreut, die die Räume für ihre Treffen nutzen.

„Manchmal weiß man gar nicht, dass es für sein Problem eine passende Selbsthilfegruppe gibt“, sagte Nadine-Claire Geldener, Pressesprecherin bei Sekiz. So stellen sich auf dem Luisenplatz insgesamt 35 Selbsthilfeangebote aus Potsdam und Umgebung vor – darunter etwa eine Selbsthilfegruppe, in der sich Frauen über Probleme mit dem Kaiserschnitt austauschen oder eine Gruppe für junge Frauen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind. „Selbsthilfegruppen können eine wichtige Zusatzlösung sein, wenn man zum Beispiel noch auf einen Therapieplatz warten muss“, ergänzte Susann Hajek, bei Sekiz für die Leitung der Kontaktstelle zuständig. Organisiert wurde der Tag von der Allianz für Selbsthilfe Potsdam (Allise). In dem Projektbündnis kooperieren Selbsthilfegruppen, Organisationen und professionelle Anbieter wie das Potsdamer St. Josefs-Krankenhaus.

Das Programm des Selbsthilfetags ist zweigeteilt. Von 11 bis 17 Uhr stellen sich Selbsthilfeakteure vor – jedoch nicht ausschließlich mit Infoständen, sondern mit einem abwechslungsreichen Programm: Die Salus Ambulanz etwa setzt Besuchern eine Rauschbrille auf und lässt sie anschließend einen Parcours fahren, eine Asthma-Selbsthilfegruppe bietet eine Lungenfunktionsprüfung an, die Deutsche Parkinson Vereinigung lädt zu einem Trommel-Workshop, die Multiple- Sklerose-Frauen präsentieren einen Stuhltanz. In Interviews beantworten Betroffene außerdem Fragen. Nach einer kurzen Umbauphase und DJ-Musik beginnt ab 18 Uhr das „Festival der jungen Selbsthilfe“. Bis 22 Uhr treten regionale Künstler, darunter die Rockband Stadtruhe, auf. 

Anne-Kathrin Fischer