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Highlights rund ums Stadtwerkefest: Potsdams Party-Wochenende

An diesem Wochenende wird in Potsdam kräftig gefeiert. Wie die Veranstalter das Stadtwerkefest vorbereiten, und was sonst noch los ist.

Von Valerie Barsig

Potsdam - Zwei Mann sind nötig, um die silbernen Bauzäune in ihre Verankerung in den kleinen Betonblöcken zu heben. Noch sind die Arbeiter am Lustgarten dabei, die letzten Handgriffe zur Absicherung der 18. Auflage des Stadtwerkefestes vorzunehmen. Dazu gehört – erstmals in diesem Jahr – auch die Einzäunung des gesamten Geländes, um das heute beginnende Fest abzusichern. Seit rund einer Woche laufen die Aufbauarbeiten bereits. Über das Sicherheitskonzept informierten am gestrigen Donnerstag Stadtwerke-Chef Horst Müller-Zinsius und Kommunikationschef Göran Böhm vor Ort. 

Auch der Einlass wird in diesem Jahr anders laufen: An den drei Eingängen am Mercure, der Schlossstraße und dem Alten Markt wird es insgesamt 26 sogenannte Durchgangsschleusen geben. Nur jeweils eine Person passt durch eine Schleuse. Dahinter werden die Taschen kontrolliert. Diese dürfen allerdings nicht größer als ein A4-Papierblatt sein. Kinderwagen und Wickeltaschen sind wie auch im vergangenen Jahr auf dem Gelände erlaubt, hinter dem Einlass gibt es Garderoben, in denen man zu große Taschen gegen einen Pfand abgeben kann. 

Einlass nur für die ersten 30 000

Personen werden laut Hausordnung nur dann kontrolliert, wenn der Verdacht auf Gefährdung der Veranstaltungssicherung besteht. „Wir sind gut beraten, das Thema Sicherheit ernst zu nehmen“, sagte Müller-Zinsius gestern und verwies auf die Anschlagsgefahr bei Großveranstaltungen. Er betonte aber auch: „Angst haben wir keine.“ Wenn doch etwas passiert oder ein Unwetter aufkommt, gibt es insgesamt neun gekennzeichnete Fluchttüren, die zu jeder Zeit besetzt sind. Bei einem Stromausfall werden sie per Akku beleuchtet, wenn das Notstromaggregat nicht funktionieren sollte.

Auf dem Gelände erlaubt seien maximal 30 000 Leute, insgesamt erwarte man am Samstag aber rund 35 000 Besucher über den Tag. „Wir werden die Leute zählen, sodass nach dem Erreichen der 30 000er Marke kein Einlass mehr möglich ist“, erklärte Müller-Zinsius. Erst wenn jemand das Gelände verlässt, wird wieder neu eingelassen. Per W-Lan sollen die aktuellen Zuschauerzahlen an die Sicherheitszentrale übertragen werden, die steht wiederum per Funk in Kontakt mit dem Personal. Rund 100 Sicherheitsleute sind im Einsatz. 

Für das Sicherheitskonzept wurden rund 100 000 Euro ausgegeben und damit mehr als im vergangenen Jahr: Damals waren es 75 000 Euro. Es wurde von Stadt, Polizei, Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz erarbeitet. Letztes stellt am Freitag insgesamt sechs Sanitäter zur Verfügung, am Samstag über 20 und einen Arzt. 

Auf Nummer sicher: 64 Steine als Lkw-Sperren

Wie auch im vergangenen Jahr, werden für die Absicherung des Geländes 64 sogenannte Nizza-Steine als Lkw-Sperren zwischen dem Festgelände und der Breiten Straße aufgestellt. Sie sind nach dem ersten großen Attentat mit einem Lastwagen in der südfranzösischen Stadt benannt. Jeder Stein wiegt rund 2,5 Tonnen. Zusätzlich kommen als Barriere vier Bauschuttcontainer zum Einsatz. Außerdem werden weitere Sicherheitsbeamte aufpassen, dass niemand über den Zaun klettert. Auch fünf Videokameras werden im Einsatz sein, um Besucherströme in der Sicherheitszentrale sichtbar zu machen. „Wir zeichnen weder auf, noch speichern wir das Videomaterial“, sagte Müller-Zinsius. 

Insgesamt kostet das Stadtwerkefest rund 900 000 Euro, der Eintritt bleibt kostenlos. Wer ein Bändchen beim Kundenservice ergattern konnte, bekommt den Eintritt garantiert – laut Angaben von Müller-Zinsius gibt es aber keine Armbänder mehr. Für den Klassikabend am heutigen Freitag gibt es nur noch ein Restkontingent von rund 200 Sitzplatzkarten. Sie sind in den Kundenzentren der Verkehrsbetriebe (Vip) erhältlich. 

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Das Stadtwerkefest beginnt heute um 20 Uhr mit dem Klassik-Open-Air des Landesjugendsinfonieorchesters „Junge Philharmonie Brandenburg“. Sie präsentieren Werke von Rossini, Gershwin, Bernstein, Prokowjew, Offenbach und Chatschaturjan. Am Samstag beginnt das Programm um 16 Uhr mit „My Rain“, den Gewinnern des Bandwettbewerbs „Potsdam on stage“. Um 17 Uhr tritt dann die Sängerin Lotte auf, deren erste Single „Auf beiden Beinen“ vor gut einem Jahr erschien. Um 18.30 Uhr spielt der Songwriter Gregor Meyle, der unter anderem aus dem Fernsehformat „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ und seiner eigenen Musikshow „Meylensteine“ bekannt ist. Er spielt um 18.30 Uhr. Max Giesinger und seine Band werden um 20.30 Uhr auftreten. Mit Singles wie „80 Millionen“, „Wenn Sie Tanzt“ und „Roulette“ ist er bekannt geworden, sein aktueller Song heißt „Nicht so schnell“.Pop-Legende Anastacia soll um 22.30 Uhr der Stargast auf der Stadtwerkebühne sein. Am Sonntag beginnt um 14 Uhr der Familientag des Stadtwerkefestes. 

Am Samstag findet in der Freiluftbar Zeppelin, Am Luftschiffhafen 1, am Templiner See die White Sunset Party am Wasser statt. Das Wasser wird ab 18 Uhr mit LEDs weiß beleuchtet. Neben Essen und Cocktails gibt es Lounge-Musik von DJ Bob und dem Latin Musik Duo „La Bicicleta Latina“. Der Eintritt ist frei. 

Am Samstag findet von 10 bis 23 Uhr das Afrika-Festival auf dem Bassinplatz statt. Neben einem Straßenumzug gibt es Musik, Tanz und afrikanisches Essen, außerdem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Flucht und Geflüchtete“. 

Am Sonntag wird auf dem Alten Markt das 1025-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffeetafeln, außerdem kostenlose Führungen durch das Museum Barberini, das Potsdam Museum, das Filmmuseum und die Nikolaikirche sowie durch die Potsdamer Mitte. Zum Abschluss spielt um 18.30 Uhr die Bigband des Filmorchesters Babelsberg. Die Nikolaikirche kann man um 14, 15 und 16 Uhr besichtigen. Führungen bieten Pfarrer Mieke und Pfarrer Frank-Norbert Möhring an. Um 16.10 Uhr werden die University of the Philippines Singing Ambassadors ein Konzert auf dem Alten Markt geben und ab 17 Uhr singen sie in der Nikolaikirche. Der Eintritt ist frei.

Am Sonntag findet auf dem Krongut Bornstedt außerdem der nächste Klassik-Stammtisch des ADAC Berlin-Brandenburgs statt. Zu Gast ist der „20-Ghost Club“ – der älteste Rolls-Royce-Club der Welt. Er macht im Rahmen seiner „Preußen-Tour“ Halt in Potsdam. 36 Modelle der Reihe „Silver Ghost“ werden von 12 bis 15 Uhr auf dem Gutsgelände gezeigt. 

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