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Landeshauptstadt: Haus eines CDU-Politikers beschmiert

Babelsberg - Wie erst am Dienstag bekannt wurde, ist das Haus des CDU-Stadtverordneten Hans-Wilhelm Dünn in der Nacht zum 20. Dezember 2012 beschmiert worden.

Babelsberg - Wie erst am Dienstag bekannt wurde, ist das Haus des CDU-Stadtverordneten Hans-Wilhelm Dünn in der Nacht zum 20. Dezember 2012 beschmiert worden. Die Potsdamer CDU-Kreisvorsitzende Katherina Reiche verurteilte in einer Mitteilung am Dienstag „aufs Schärfste den Farbanschlag auf das Haus eines Stadtverordneten“, ohne den Namen Dünns oder den Tatzeitpunkt zu nennen. Dünn bestätigte PNN-Recherchen, wonach der Zaun seines Weberhauses in Babelsberg mit dem drei Meter hohen Schriftzug „Scheiß-CDU“ beschmiert wurde. Dünn zufolge hat die Tat eine Vorgeschichte: Der Stadtverordnete der Fraktion Die Andere, Hannes Püschel, habe ihn am Rande der Stadtverordnetenversammlung am 5. Dezember angesprochen und erklärt, er solle „aufpassen, was ich sage. Man wisse, wo ich wohne – nicht dass ’mal mein Haus neu angestrichen wird“, erinnert sich Dünn. Es sei nicht hinnehmbar, wenn Taten wie diese vorher von anderen Stadtverordneten angekündigt werden. Dünn befürchtet: „Beim nächsten Mal ist es ein Pflasterstein.“ Er habe erst Zurückhaltung geübt, jedoch am Montag die CDU-Stadtverordnetenfraktion informiert. Dazu CDU-Chefin Reiche: „Sachbeschädigung und Bedrohung gehören nicht in das gesellschaftliche Leben Potsdams. Hier wurde eine Grenze klar überschritten.“

Die Frage, ob er an der Tat beteiligt gewesen sei, nannte Püschel „eine Unverschämtheit“. Politische Auseinandersetzungen führe er von „Angesicht zu Angesicht“. Ja, es sei zu einer wohnungspolitischen Debatte am Rande der Stadtverordnetenversammlung zu Scherzen gekommen. Er habe zu Dünn gesagt, er solle richtig abstimmen, sonst müsste er wohnungslos Gewordene eines Tages in seinem Haus einquartieren. Püschel: „Er lachte, ich lachte.“ Püschel erklärte, er habe Dünn „nie im Leben bedroht“. Beide seien gleichaltrig und wohnen in Babelsberg. Der Vorwurf Dünns sei „menschlich und politisch unter aller Kanone“. Püschel, der wegen des Rotationsprinzips der Anderen nun sein Mandat abgibt, sieht sich durch Dünn verleumdet und kündigte „juristische Schritte“ an. Sich von der Tat zu distanzieren, nannte Püschel „so albern“. Püschel: „Es ist eine Form der politischen Auseinandersetzung, die stattfindet und ein Resultat der Machtverhältnisse in dieser Stadt“. Und: „Ich habe oft genug auf soziale Spannungen hingewiesen.“

Dünn zufolge ermittle das Landeskriminalamt wegen des Verdachts einer politisch motivierten Straftat. Das Büro des Oberbürgermeisters und der Stadtverordnetenpräsident seien informiert. Katherina Reiche forderte „eine klare Positionierung des Oberbürgermeisters“. gb

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