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Landeshauptstadt: Gutspark unter Denkmalschutz

Restaurierung des Potsdamer Tores noch in diesem Jahr

Restaurierung des Potsdamer Tores noch in diesem Jahr Groß Glienicke - Mit Wirkung vom 10. Dezember ist der Gutspark in Groß Glienicke in die neue Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Die entsprechenden Mitteilungen über die Eintragung verschickte die untere Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam in den vergangenen zwei Tagen an die zuständigen Eigentümer. Die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Elke von Kuick-Frenz, zeigte sich erfreut, dass die Bemühungen der Stadt Potsdam, den Park unter Denkmalschutz zu stellen, so schnell in die Tat umgesetzt werden konnten. „Damit sind nun die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, das Potsdamer Tor noch in diesem Jahr restaurieren zu können. Wir werden uns bemühen, die Planungsergebnisse im Februar der Öffentlichkeit vorzustellen", erklärte von Kuick-Frenz. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) betonte, dass der Park nun dauerhaft geschützt sei. Damit sei eine weitere Aufgabe in den eingemeindeten Ortsteilen von der städtischen Denkmalpflege angepackt worden. Zuvor wurde schon in Marquardt die Restaurierung der Gruft unter der Kirche unterstützt, der Gutspark in Neu Fahrland erfolgreich mit den Bürgern in der Planung vorbereitet, in Satzkorn das Gutshaus erforscht und erste Gespräche bezüglich der Sicherung des Dorfes Kartzow durchgeführt. Der Gutspark in Groß Glienicke geht auf ein Rittergut aus dem späten Mittelalter zurück, das an erhöhter Stelle am Nordende des Groß Glienicker Sees lag und im Laufe der Zeit verschiedenen märkischen Adelsfamilien gehörte. 1375 wird mit Hans von Falkenrehde der erste Besitzer des Gutes schriftlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert wechselten Teile des Gutes dann mehrmals den Besitzer. Georg von Ribbeck, „Churbrandenburgischer“ Amtshauptmann in Spandau, erwarb 1572 das Anwesen. Der osthavelländische Zweig dieses brandenburgischen Uradels besaß das Gut mit 216 Jahren am längsten. Auf die Bemühungen und Arbeiten dieser Familie ist auch das Entstehen der ersten Gartenanlage im 18. Jahrhundert zurückzuführen. Dieser formale Garten befand sich nördlich der mittelalterlichen Landstraße, der späteren Gutsstraße, unmittelbar gegenüber der Hofanlage. Zwischen dem Dorf am Westufer des Sees und dem Rittergut lag ein Weinberg. Bis 1945 wechselte das Gut wieder mehrmals den Besitzer. Von der kriegsbedingte Teilung Deutschlands war auch der Gutshof und die Parkanlage betroffen. Seit 1990 waren mehrere Arbeitskreise in Groß Glienicke um die Sicherung der verbliebenen baulichen Reste im Gutspark bemüht. Die Anlage des Gutsparkes orientierte sich an den topografischen Gegebenheiten. Der westliche und östliche Bereich des Parks liegen leicht erhöht und wird durch eine eiszeitliche Schmelzwasserrinne zerschnitten, deren Fortsetzung der Groß Glienicker See bildet. In sie hinein wurde der große Teich mit einer Insel angelegt. Der Gutspark in Groß Glienicke hat gartengeschichtliche Bedeutung, da er noch heute Ausdruck für das repräsentative Bestreben der großbürgerlichen Familien auf dem Lande vermittelt und Zeugnis für eine sehr qualitätsvolle Gartengestaltung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ablegt. Durch das langjährige Wirken der Familie von Ribbeck von 1572 – 1788 sowie der letzten Gutsbesitzerfamilie von Wollank kommt dem ehemaligen Rittergut darüber hinaus eine besondere regional- und ortsgeschichtliche Bedeutung zu. PNN

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