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Wegen herabfallender Fassadenteile wurden im Sommer 2021 Bereiche am Landtag in Potsdams historischer Mitte gesperrt.

© Sebastian Gabsch

Gutachten zu Schäden an der Landtagsfassade: Ursache Dachschaden?

Noch im Juli könnte klar werden, warum die Fassade des erst acht Jahre alten Brandenburger Landtags bröckelt. Dann dürfte sich auch zeigen, welche Kosten damit verbunden sind.

Potsdam - Der Schreck war groß: Vor einem Jahr waren Teile der Fassade des Landtagsschlosses abgebrochen und auf den Bürgersteig gefallen. Nun nähert sich die Ursachenforschung offenbar dem Ende. "Das Gutachten zu möglichen Ursachen und einer Behebung der Fassadenschäden liegt der Landtagsverwaltung vor", sagte Landtagssprecher Gerold Büchner auf PNN-Anfrage. 

Das Gutachten werde derzeit geprüft. "Gespräche mit allen Beteiligten über das weitere Vorgehen finden statt." Dazu zähle auch die Zech FM GmbH, die für die Instandhaltung des Gebäudes verantwortlich ist. Noch im Juli sei mit Ergebnissen zu rechnen, die dann den Abgeordneten und der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, so Büchner weiter. 

Schadhafte Stellen befinden sich in 14 Metern Höhe

Wie berichtet waren Ende Juni 2021 an mehreren Stellen der Ost-, West- und Südfassade sowie an einer Stelle im Innenhof Risse und Abbrüche am Sandstein des Gesimses entdeckt worden. Die Stellen waren daraufhin gesichert und abgesperrt worden. Insgesamt soll es sieben schadhafte Stellen geben. Sie befinden sich in einer Höhe von 14 Metern. An zwei Stellen war wie berichtet Material abgebrochen und zu Boden gefallen. Um Gefahr für Passanten und Besucher zu vermeiden, waren die Stellen mit Netzen, Flatterband und Baugittern abgesperrt worden. 

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Das erst gut acht Jahre alte Gebäude war in öffentlich-privater-Partnerschaft  mit dem Baukonzern BAM-ID  für 138,5 Millionen Euro  errichtet worden. Mäzen und SAP-Mitgründer Hasso Plattner steuerte 21,9 Millionen Euro für die Schlossfassade und das Kupferdach bei. Bis Ende 2043 zahlt das Land Miete, im Gegenzug war die BAM-ID für Instandhaltung und Instandsetzung verantwortlich. Im Herbst 2021 war bekannt geworden, dass die Bremer Zech Gruppe die Deutschlandtochter des niederländischen Bauriesen BAM übernehme. 

Im Frühjahr hatte die Märkische Allgemeine berichtet, das Dach des Landtages müsse geöffnet werden. Das sei den Fraktionen in einem Schreiben der Landtagsverwaltung mitgeteilt worden. Das Dach habe sich demnach auf die vorgehängte Sandsteinfassade abgesenkt. Tatsächlich sei im Zuge der Begutachtung die Fuge unter dem Dach aufgeschnitten worden, so Büchner nun. Dadurch sollen die Ursachen der Probleme und die mögliche Mängelbeseitigung besser eingeschätzt werden können.

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