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In der Praxis von Astrid Tributh wird nun auch gegen Corona geimpft.

© Benjamin Lassiwe

„Gut, dass es jetzt endlich losgeht“: Impfstart bei Potsdamer Hausärzten

Bei Brandenburgs Hausärzten haben die Corona-Impfungen begonnen. Auch die Potsdamerin Astrid Tributh ist dabei. 

Potsdam - Die ersten Patienten warteten schon um 7.30 Uhr vor der Praxistür von Astrid Tributh. Denn die Potsdamer Hausärztin ist eine von mindestens 850 Hausarztpraxen im ganzen Land, die am Mittwoch, zum offiziellen Start des Impfens in den Hausarztpraxen, damit anfing, ihren Patienten den Impfstoff von Biontech und Pfizer in den Oberarm zu injizieren. „Es ist gut, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt Tributh, die zusammen mit ihrer Tochter und einem weiteren Kollegen in der Nähe der Potsdamer Fachhochschule im Bornstedter Feld praktiziert. 

Insgesamt 108 Dosen des Biontech-Impfstoffs hatte Tributh am Dienstag über den Apothekengroßhandel erhalten, „36 für jeden Arzt“, dazu knapp 100 Dosen aus dem Landesbestand von AstraZeneca. „Wir gehen unsere Patienten durch, entsprechend der offiziellen Impfreihenfolge“, sagt Tributh. 

Ein gutes Drittel der Menschen, die sich in der Patientenkartei der Praxis finden, sei aber schon geimpft, schätzt die Medizinerin: Senioren, die im Pflegeheim leben oder die Spritze im Impfzentrum erhielten. Grundschullehrer und Pflegekräfte, die bereits eine AstraZeneca-Impfung haben. „Wenn die Impfstoffversorgung nicht nachlässt und wir pro Woche 200 Impfdosen bekommen, werden alle unsere Patienten Mitte Mai eine Erstimpfung erhalten haben“, sagt die Medizinerin.

Ärztin Astrid Tributh.
Ärztin Astrid Tributh.

© Benjamin Lassiwe

Mit Praxisteam im Impfzentrum im Einsatz

Mit dem Impfen selbst hat die Potsdamer Ärztin Erfahrung. „Als Hausärztin impfe ich seit 30 Jahren“, sagt Tributh. Doch auch die neuen Corona-Impfstoffe kennt sie schon: Mit ihrem Praxisteam war sie schon einige Male im Impfzentrum im Einsatz. Das Impfen in der hellen, freundlichen und erst vor kurzem nach einem Umzug neu eröffneten Praxis hält sie trotzdem für die bessere Variante. „Als Hausärztin kenne ich meine Patienten“, sagt Tributh. 

Das gelte besonders im Fall von Vorerkrankungen: Einer Patientin mit Gerinnungsstörungen würde sie zum Beispiel nicht den Impfstoff von AstraZeneca geben. „Generell halte ich den Impfstoff aber für sicher – anders, als eine Impfung gegen Gürtelrose zum Beispiel, die ich selbst nicht nehmen würde.“ Selbst will sie AstraZeneca vor allem bei Hausbesuchen verimpfen – etwa bei den gut 30 Menschen in einem Potsdamer Seniorenheim, die noch geimpft werden müssen, weil sie krank oder im Krankenhaus waren, als das mobile Impfteam dort vor Ort war. „Für einen erneuten Besuch des Impfteams sind das zu wenig zu Impfende“, sagt Tributh. Also greift die Hausärztin zur Spritze.

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Gesundheitsministerin Nonnemacher (Grüne) vor Ort

Zum Start des Impfens ist am Mittwoch auch eine andere Ärztin in die Praxis gekommen. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) freut es „unwahrscheinlich, dass endlich das Impfen in den Arztpraxen losgeht.“ Mit den Praxen käme das Impfen deutlich mehr in die Fläche, als bisher. 

„Wir wissen von vielen älteren Menschen, die keinen Termin im Impfzentrum machen wollen, und darauf gewartet haben, dass es in den Praxen losgeht“, sagt Nonnemacher. Gleichzeitig seien aber auch die Impfzentren weiter wichtige Angebote. „Die Lieferungen von Biontech werden deutlich verstärkt und noch im April soll auch die erste Lieferung des Impfstoffsvon Johnson und Johnson kommen.“ Dadurch werde das Impfen auch in Brandenburg spürbar beschleunigt. 

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„Wir haben in Brandenburg 2200 Praxen, die stetig impfen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Holger Rostek. „Und wir wissen von mindestens 850 Praxen, die jetzt Biontech bestellt haben.“ Astrid Tributh ruft unterdessen bereits die nächsten Patienten in ihr Sprechzimmer. 

Und auch ihr angestellter Kollege Johannes Voss gibt einem Potsdamer gerade die nächste Biontech-Spritze. Bis zum Wochenende wird die erste Biontech-Lieferung für die Potsdamer Praxis bereits verbraucht sein. Denn an Impfberechtigten, die sich gerne impfen lassen wollen, mangelt es der Hausarztpraxis in der Nähe der Potsdamer Fachhochschule derzeit nicht.

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