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Die Bauarbeiten für das neue Studierendenwohnheim neben der Stadt- und Landesbibliothek sollen 2024 starten. 

© Ottmar Winter

Grundstücksübergabe am Alten Markt: Studentisches Wohnen, wo einst die FH stand

Das Studentenwerk Potsdam plant neben dem Bibliotheksgebäude in Potsdams Mitte ein Wohnheim mit 80 Plätzen. Bis zum Baustart dauert es aber noch eine Weile.

Potsdam - Studentisches Leben soll an den Alten Markt zurückkehren: Am Dienstag haben Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) symbolisch das Baufeld im Block IV an das Studentenwerk Potsdam übergeben, das dort ein Studierenden-Wohnheim mit rund 80 Plätzen errichten will. Die Stadt stellt das Grundstück bereit, das Land finanziert das Vorhaben mit sechs Millionen Euro. Starten sollen die Bauarbeiten 2024, die Fertigstellung ist für 2027 geplant.

„Ich freue mich, dass mit dem Wohnheim an die jüngere Geschichte des Ortes angeknüpft wird“, sagte Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerkes Potsdam. „Nachdem die alte Fachhochschule mitsamt Mensa 2018 weichen musste, werden nun konkrete Pläne geschmiedet, wie das neue Quartier zukünftig wieder mit studentischem Leben bereichert werden kann.“ Er bedankte sich dafür, dass man an dieser exponierten Stelle in der Innenstadt bauen dürfe: „Es wird in Zukunft wahrscheinlich der beliebteste Standort für studentisches Wohnen in Potsdam sein.“ Auch Schubert erinnerte an die Geschichte des Geländes: „Damit kommt studentisches Leben zurück an einen Ort, über den wir viel gestritten haben.“ Für Schüle ist das künftige Wohnheim auch „ein Stück Versöhnungsgeschichte“.

Baustart erfolgt erst 2024

Aktuell ist auf dem L-förmigen Baufeld, das sich östlich neben der Stadt- und Landesbibliothek befindet, noch nichts zu sehen: Es dient als Lagerfläche für die Baumaßnahmen auf dem restlichen Areal, weshalb der Baustart erst 2024 erfolgen kann. Die Ausschreibung werde in Kürze erfolgen, sagte Heiß: Das von der Sanierungsträger Potsdam GmbH durchgeführte Grundstücksvergabeverfahren sieht vor, dass in einem Wettbewerb drei verschiedene Baukonzepte erarbeitet werden, die durch eine Fachjury bewertet werden sollen. Die Öffentlichkeit soll an der Entscheidung beteiligt werden.

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Wie hoch die Gesamtkosten ausfallen werden, ist noch unklar: „Die sechs Millionen Euro werden vermutlich nicht reichen“, sagte Hei. Da sich das geplante Gebäude im historischen Karree am Alten Markt befindet, gebe es entsprechend des Leitbautenkonzepts der Stadt „starke Vorgaben“ zur äußeren Gestaltung. Das Wohnheim werde vier Geschosse haben und damit kleiner als die Stadt- und Landesbibliothek sein. Die Mieten sollen günstig ausfallen und sich an der BAföG-Wohnpauschale orientieren.

Viele Studierende ziehen ins nähere Umland

Der Wohnraum wird dringend gebraucht: „Unsere Wohnheime in Potsdam haben nahezu 100 Prozent Auslastung“, sagte Heiß. „Die Nachfrage ist mittlerweile wieder so hoch wie vor Corona: Auf einen Wohnheimplatz kommen fünf Anfragen.“ Sprich: Vier von fünf Potsdamer Studierenden kommen nicht in einem Wohnheim unter und müssen entweder in eine WG ziehen oder außerhalb der Stadt nach einer Bleibe suchen. „Schätzungsweise 40 Prozent leben in Berlin“, sagte Heiß. Der starke Trend, in die Hauptstadt zu ziehen, sei aber zurückgegangen, immer mehr Studierende zögen in das nähere Umland Potsdams.

In Golm startet bald der Bau eines weiteren Wohnheims mit 420 Plätzen, das 2024 bezugsfertig sein soll. Zudem plant die Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam 190 studentische Wohnplätze im Bornstedter Feld. Insgesamt stellt das Land bis 2029 bis zu 50 Millionen Euro für den Bau und die Sanierung von studentischem Wohnraum in Brandenburg bereit. 

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