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Baufeld statt Schule. Der Erweiterungsbau der Grundschule am Humboldtring wird später fertig. Grund ist unter anderem die Kampfmittelsuche auf dem Areal.

© Andreas Klaer

Grundschule am Humboldtring in Potsdam: Die nächste Verzögerung

Die Grundschule am Humboldtring soll erweitert werden. Doch die dafür nötige Container-Anlage wird nicht rechtzeitig, also zum Sommer 2017, fertig. Kein Einzelfall.

Potsdam - Nach dem Schimmelfund in der immer noch nicht fertiggestellten Leonardo-Da-Vinci-Gesamtschule muss der Kommunale Immobilienservice (Kis) erneut Verzögerungen bei einem Schulneubau melden. Es geht um die geplante Container-Erweiterung neben der Grundschule am Humboldtring. Dort sollten ab Sommer 2017 eigentlich Dutzende Schüler aus Zentrum Ost und Babelsberg unterrichtet werden. Doch daraus wird nichts. Nach PNN-Informationen wird die Schule frühestens im Herbst 2017 fertiggestellt werden können. Stadtsprecherin Christine Homann wollte am Freitag auf PNN-Anfrage noch kein Datum nennen: „Wie lang genau die Verzögerung sein wird, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“

Betroffen sind mindestens 75 Kinder, die im kommenden Jahr zusätzlich in der Schule aufgenommen werden müssen, wie die Sprecherin sagte. Das Problem: Baustart hätte eigentlich schon im August sein sollen, doch der Kis konnte mit den Arbeiten bisher nicht beginnen. Sprecherin Homann sagte, vor Ort laufe noch „eine intensive Kampfmitteluntersuchung“. Das zeitliche Ende sei im Moment noch nicht absehbar.

Der geplante Fertigstellungstermin im Sommer ist nicht mehr zu halten

Verkompliziert wird die Suche dabei nach PNN-Informationen durch Bauschutt im Boden. Zudem müssten vor dem Baubeginn Fernwärmeleitungen der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam verlegt werden, die sich derzeit unter dem geplanten Schulstandort befinden. Diese Verlegung könne aber nicht im Winter, also in der Heizperiode, stattfinden, so die Sprecherin – weil sonst in Wohnungen im Zentrum Ost die Heizung nicht mehr funktionieren würde. Durch all diese Widrigkeiten verschiebe sich der Beginn für den Erweiterungsbau auf Frühjahr – der geplante Fertigstellungstermin im Sommer ist damit nicht mehr zu halten.

Die Schule mit bis zu 364 Plätzen sollte wegen der wachsenden Zahl der Kinder in Babelsberg und Zentrum Ost von zwei auf vier Züge erweitert werden, um den Bedarf für die kommenden sechs Jahre zu decken. 5,2 Millionen Euro soll die Container-Schule kosten, der Investition hatten die Stadtverordneten im April zugestimmt. Wie nun mit der Verzögerung umgegangen wird, ist noch unklar. Die Stadt habe die Grundschule am Humboldtring über den aktuellen Stand informiert, sagte Sprecherin Homann: „Es wird zeitnah ein Gespräch mit der Schulleitung der Grundschule und dem staatlichen Schulamt geben, bei dem mögliche Übergangslösungen besprochen werden.“

Bei vier Kis-Bauprojekten gibt es gravierende Verzögerungen

Insgesamt betreut der Kis derzeit 19 Bauprojekte, 14 Schulen und fünf Turnhallen. Bei vier davon – einschließlich der Humboldtring-Schule – gibt oder gab es laut dem städtischen Eigenbetrieb mehr oder weniger gravierende Verzögerungen. Besonders große Probleme gibt es mit dem Bau der neuen Da-Vinci-Gesamtschule. Wie berichtet wurde in dem Bau zu feuchter Estrich verbaut, sodass die Wände in den künftigen Klassenräumen zu schimmeln begonnen hatten. Wände und Estrich müssen nun komplett entfernt und neu aufgelegt werden. Ursprünglich sollte die Da-Vinci-Schule zu Beginn dieses Schuljahres aus Potsdam-West in die Esplanade im Bornstedter Feld umziehen. Nun ist dies um ein ganzes Jahr verschoben worden, was Übergangslösungen für einige Hundert Schüler bedeutet.

Ebenso hatte der Kis einräumen müssen, dass die Sanierung des Altbaus auf dem Gelände des Humboldt-Gymnasiums in der Heinrich-Mann-Allee länger dauert als gedacht. Ursprünglich war die Fertigstellung Ende des Jahres angepeilt worden, jetzt plant der Kis mit Juli 2017. Auch bei der Erweiterung und Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums in der Kurfürstenstraße hatten sich Verzögerungen ergeben.

Suche nach neuen Schulstandorten, unter anderem in Babelsberg

Derweil sucht das Rathaus nach weiteren möglichen neuen Schulstandorten. Dringend nötig ist das speziell in Babelsberg, wo es schon jetzt eng in den Schulen ist. Dort galt bisher der Sportplatz Sandscholle als Standort für eine neue Grundschule als gesetzt. Doch nach PNN-Informationen ist nun eine weitere Variante im Gespräch: eine Fläche an der Rudolf-Breitscheid-/Ecke Uhlandstraße.

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Angesichts des immer rasanteren Wachstums der Stadt darf die Schulentwicklungsplanung nicht mehr derart auf Kante genäht sein, wie das jetzt der Fall ist. Ein Kommentar >>

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