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Landeshauptstadt: Grüne: Brauhausberg unter die Lupe

Workshopverfahren soll Art und Maß der Bebauung klären / Badneubau vor dem Aus?

Kommt nach den Rücktritt von Peter Paffhausen als Stadtwerkechef nun auch der geplante Neubau einer Schwimmhalle im Bornstedter Feld auf den Prüfstand? Während die Linke einen „offenen städtebaulichen Ideenwettbewerb“ für den unteren Teil des Brauhausberges fordert, bei dem auch der Erhalt des Schwimmbades sowie des früheren Terrassenrestaurant Minsk geprüft werden soll, sprechen sich die Bündnisgrünen nun für ein Workshopverfahren für die Entwicklung des Brauhausberges aus. Dabei soll laut der Fraktionsvorsitzenden Saskia Hüneke das Maß der Bebauung sowie der Erhalt des Minsk untersucht werden. Zudem sei „die Mitfinanzierung des neuen Freizeitbades darzulegen“, so die Bündnisgrüne.

Bislang galt der Bau eines Schwimmbades und der Verkauf der Grundstücke am Brauhausberg als beschlossene Sache. Art und geplanter Umfang der möglichen Bebauung am Brauhausberg stießen jedoch zuletzt immer wieder auf Kritik. So hatte sich die Bürgerinitiative Brauhausberg für den Erhalt der beiden Gebäude aus der DDR-Zeit ausgesprochen – auch die Linke setzt sich für das Bad in der Stadtmitte ein. Die Stadtwerke, denen die Grundstücke seit den Planungen für das Niemeyer-Bad gehören, haben immer wieder betont, die Grundstücke für zwölf Millionen Euro verkaufen und daraus – sowie durch Kredite – den Neubau im Volkspark finanzieren zu wollen. Wird die mögliche Bebauung am Hang des Berges reduziert, sinke auch der Verkaufserlös, warnen Befürworter des Badneubaus.

Die Bürgerinitiative hat nun ihre Mitglieder zur Teilnahme am Bürgerhaushalt 2011 aufgefordert: Zahlreich sollte ein Vorschlag zur Einsparung abgegeben werden, schreibt Thomas Hintze von der Initiative. Die Einsparung ist aus seiner Sicht die Sanierung der Schwimmhalle am Brauhausberg und der Verzicht auf den Neubau. Je mehr Potsdamer sich im Rahmen des Bürgerhaushaltes für diesen Vorschlag aussprechen, umso höher wird er im Ranking gelistet. Am Ende müssen sich die Stadtverordneten mit dem Thema beschäftigen. „Ein Neubau im Bugapark würde inzwischen fast 30 Millionen Euro kosten“, schreibt Hintze in einer E-Mail an „Mitstreiter, Interessierte, Potsdamer und Liebhaber des Berges“.

Bislang gilt allerdings die Summe von 18 Millionen Euro als Limit für den Badneubau, auch die Stadtverordneten haben ein Bad für diesen Preis beschlossen. Zuletzt hatten die Stadtwerke um ihren zurückgetreten Chef Peter Paffhausen sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gar die potenziellen Generalplaner des Bades öffentlich gerüffelt, weil diese ihrer Ansicht nach schlechte Arbeit abgeliefert haben. So soll der teuerste Entwurf eines der Planer, die sich um den Auftrag beworben haben, 25 Millionen Euro kosten, während andere nach PNN-Informationen entweder zwar den vereinbarten Preis, aber nach Ansicht Paffhausens zu wenig Freizeitbadangebote oder keinen Preis in ihrer Projektplanung genannt haben.

Die Stadtwerke, die das Bad im Auftrag der Stadt bauen sollen, suchen derzeit ein Planungsbüro für den Neubau. Vor 2014 wird das kombinierte Wettkampf- und Familienbad, sollte es überhaupt gebaut werden, nicht fertig sein. jab

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