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Geschichtsträchtig. Das Sommerhaus der Alexanders in Groß Glienicke.

© A. Klaer

Groß Glienicke: Alexanderhaus soll saniert werden

Das Alexanderhaus in Groß Glienicke soll saniert werden. Dafür gibt es Unterstützung vom Land. Am Montag wird eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Groß Glienicke - Für das geplante Gedenk- und Begegnungshaus Alexanderhaus in Groß Glienicke gibt es Unterstützung vom Land Brandenburg. Eine Absichtserklärung zur Sanierung und Zukunft des früheren Wochenendhauses in Groß Glienicke wollen Kulturstaatssekretär Martin Gorholt und Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) am Montag unterzeichnen. Teilnehmen werden auch Thomas Harding, der Vorsitzende des Alexanderhaus-Vereins und Nachkomme des Erbauers des Hauses, sowie Vertreter vom Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk – einer Stiftung der jüdischen Begabtenförderung –, und dem Avicenna-Studienwerk, einer Stiftung der muslimischen Begabtenförderung.

Das Alexanderhaus steht unter Denkmalschutz

Das Haus war 1927 als Sommerhaus für den jüdischen Arzt und früheren Berliner Ärztekammerpräsidenten Alfred Alexander errichtet worden, die Familie musste unter den Nazis fliehen. Nach dem Fall der Mauer besuchte die Familie, die mittlerweile in England lebt, das damals noch bewohnte Haus erstmals wieder. Seit 2003 steht das Haus leer, 2013 wurde der Verein zur Rettung gegründet. Vor zwei Jahren organisierten Groß Glienicker gemeinsam mit Nachkommen der Alexanders eine erste Aufräumaktion, die Stadt stellte das Haus unter Denkmalschutz.

Über die bewegte Geschichte des Hauses und seiner Bewohner schrieb der britische Journalist und Autor Thomas Harding, Enkel von Alfred Alexander, das Buch „Sommerhaus am See – Fünf Familien und 100 Jahre deutsche Geschichte“, das in diesem Jahr wie berichtetet auf Deutsch erschienen ist. Für die Sanierung war erst im Juli 2016 eine Finanzierungszusage über 140 000 Euro von der Bundeskulturbeauftragten gekommen. Der Verein plant in dem Haus unter anderem Ausstellungen zur Geschichte des Hauses und zu wechselnden Themen geplant. Außerdem soll es interreligiöse Bildungs- und Begegnungsarbeit. Denkbar sei etwa ein Programm, bei dem sich englische und deutsche Schüler mit dem Holocaust beschäftigen. Außerdem soll das Gebäude für Kulturveranstaltungen genutzt werden. 

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