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Landeshauptstadt: Grillverbot, fallende Äste und eine belastete Brücke Infolge der andauernden Hitze und Trockenheit ergreift die Stadt Vorsichtsmaßnahmen

Angesichts der anhaltenden Trockenheit und der extrem hohen Temperaturen hat die Potsdamer Stadtverwaltung erste Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Demnach gilt ab sofort für Lastkraftwagen auf der Langen Brücke in beide Fahrtrichtungen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.

Angesichts der anhaltenden Trockenheit und der extrem hohen Temperaturen hat die Potsdamer Stadtverwaltung erste Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Demnach gilt ab sofort für Lastkraftwagen auf der Langen Brücke in beide Fahrtrichtungen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Grund seien die „außergewöhnlichen Belastungen für die Brücke durch die starke Hitze“, teilte die Stadt am Freitagnachmittag mit. Außerdem sprach Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) aufgrund der akuten Brandgefahr ein allgemeines Grillverbot aus. Das Grünflächenamt warnt zudem vor herabstürzenden Ästen.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung für Lastwagen auf der Langen Brücke sei insbesondere durch die „zusätzlichen Belastungen durch Umleitungsverkehre mit besonders hohem Lkw-Anteil“ nötig geworden, heißt es in der Pressemitteilung. Zudem betont die Stadt, dass die bestehende Lastbegrenzung auf 30 Tonnen für Lastwagen wegen vorhandener Brückenschäden weiterhin unbedingt einzuhalten sei. Für Pkw bestünden keine Einschränkungen.

Aufgrund der großen Brandgefahr im Stadtgebiet hat Jakobs ebenfalls am Freitagnachmittag ein allgemeines Grillverbot verhängt. Diese Maßnahme sei angesichts der anhaltend trockenen Witterung „erforderlich und angemessen“, da es derzeit zu gefährlichen Situationen kommen könne. In einer Mitteilung erklärte Jakobs, dass bis zu 50 000 Euro an Bußgeld drohen, sollten Bürger sich der Anordnung widersetzen.

Die allgemeine Verfügung rechtfertigte Jakobs mit der Gefährdung von Gesundheit, Leben und Eigentum. Stadtsprecher Jan Brunzlow wies jedoch darauf hin, dass das Verbot lediglich für öffentliche Flächen gelte. Die Regelung gilt damit aber auch für den Volkspark.

Veranstaltungen wie die Erlebnisnacht an diesem Wochenende, für die es eine Sondernutzungsgenehmigung gebe, seien von dem Verbot nicht betroffen, sagte Brunzlow auf Anfrage. Auch das Grillen im privaten Garten könne die Stadt natürlich nicht untersagen, so der Sprecher. Man appelliere aber an die Bürger, derzeit besonders verantwortungsvoll mit Feuer umzugehen.

Einschränkungen beim Wasserverbrauch sind laut Stadt derzeit noch nicht geplant. Zahlreiche deutsche Kommunen haben aber inzwischen ihre Bürger zu einem maßvollen Verbrauch aufgefordert. Dem schloss sich gestern auch Stadtsprecher Brunzlow an. „Eine Rationierung ist aktuell nicht geplant. Aber wir möchten die Potsdamer bitten, Wasser möglichst besonnen zu nutzen“, so Brunzlow. Wie berichtet ist der Trinkwasserverbrauch in Potsdam zuletzt auf Rekordhöhe geklettert. Am 5. Juli wurden den Stadtwerken zufolge 46 359 Kubikmeter verbraucht – der höchste Wert seit 1994.

Derweil haben vor allem die Bäume massiv unter der Trockenheit zu leiden. Am gestrigen Freitag warnte die Verwaltung auch vor herabstürzenden Ästen. Dies sei etwa bereits in der Heinrich-Mann-Allee, der Seeburger Chaussee, der Templiner Straße und auf dem Weberplatz passiert. Die Ursache sei eine nicht ausreichende Wasserversorgung der Seitenäste, so Herbert Claes, Leiter des Bereichs Grünflächen. „Dadurch lassen in den Ästen der Zelldruck und damit die Spannung im Holz nach, wodurch es unvermittelt zum Ausbrechen ansonsten völlig gesunder und belaubter Äste kommen kann“, erläuterte Claes. Auch eine zunehmende Erwärmung der Astoberseite spiele eine Rolle. Besonders betroffen seien Götterbäume, Pappeln und Eichen. Die Stadt bittet die Bürger deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit. Insbesondere sollten sie auf anhaltende Aufenthalte unter alten Bäumen auf absehbare Zeit verzichten, um unnötige Risiken zu vermeiden, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Wie berichtet hatte die Stadt bereits am Donnerstag ihren Gießaufruf für Straßenbäume vom Mai erneuert. Schon zweimal wöchentlich 40 bis 50 Liter – das entspricht vier bis fünf Wassereimern pro Baum – helfen einem Jungbaum spürbar, hieß es gestern.

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