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Teile der Mauer am Teltower Hafen.

© S. Gabsch

Geschichte: Potsdamer Forscher: 140 Mauertote

Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer kamen 140 Menschen ums Leben.

Berlin/Potsdam - Die Zahl der dokumentierten Opfer an der Berliner Mauer hat sich erhöht. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer kamen 140 Menschen ums Leben, wie am Donnerstag auf Anfrage mitgeteilt wurde. Rekonstruiert wurde demnach nun das Schicksal des sowjetischen Soldaten Wladimir Iwanowitsch Odinzow, der am 2. Februar 1979 im Alter von 18 Jahren am Außenring der Grenze zwischen Seeburg (Brandenburg) und Berlin-Spandau erschossen wurde. Er habe angeblich nach West-Berlin fliehen wollen.

Auch nach Abschluss eines wissenschaftlichen Projekts zur Erforschung der Toten an der Mauer sind die Recherchen nicht beendet. Im Vorjahr wurde die Zahl der Menschen noch mit 139 angegeben, die an der Berliner Mauer getötet wurden oder im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben kamen.

Erst im Juni war erstmals eine Untersuchung zu den Todesfällen an der knapp 1400 Kilometer langen deutsch-deutschen Grenze vorgelegt worden. Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin ermittelte in mehrjähriger Recherche, dass insgesamt 327 Menschen aus Ost und West dem DDR-Grenzregime zum Opfer fielen. Die weitaus meisten waren demnach jünger als 35 Jahre. Bislang nicht endgültig geklärt sind Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über die Ostsee oder in andere Ostblockstaaten. dpa

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