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Gerichtsprozess zu Psychiatriefall in Potsdam: Prozessbeginn: In Psychiatrie erwürgt

Der Prozess um einen mutmaßlichen Totschlag hat am Donnerstag begonnen - und wurde schnell wieder unterbrochen.

Potsdam - Der Prozess um einen mutmaßlichen Totschlag in der städtischen Psychiatrie In der Aue ist am Donnerstag nach wenigen Minuten unterbrochen worden. Vor dem Potsdamer Landgericht ist eine 35-jährige Potsdamerin angeklagt. Sie soll laut Anklage am 10. Juli vergangenen Jahres ihre damals 82-jährige Zimmergenossin im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit erwürgt haben. Öffentlich machten den Fall damals weder Polizei noch Klinikum.

Am Donnerstag wurde lediglich die Anklage verlesen, mit der Beweisaufnahme wurde noch nicht begonnen. Der Verteidiger der Angeklagten, der Hamburger Rechtsanwalt Robert Kain, erklärte, seine Mandantin werde sich nicht zur Sache äußern können, weil sie zum fraglichen Zeitpunkt unter einer akuten Psychose litt. Sie sei jedoch bereit, sich zu ihrer Person zu äußern, allerdings nur in Anwesenheit des gerichtlich bestellten Gutachters. Dieser war jedoch am Donnerstag aus terminlichen Gründen verhindert, so Richter Theodor Horstkötter. Der Prozess soll am 19. April fortgesetzt werden. Das Urteil soll am 14. Mai gefällt werden.

Konsequenzen könnte der Todesfall auch für das städtische Klinikum „Ernst von Bergmann“ haben. Wie berichtet fordert der Sohn der getöteten Patientin Schmerzensgeld und Schadenersatz. Es habe bereits Gespräche gegeben, sagte der auf Krankenhausrecht spezialisierte Anwalt Jürgen Samland, der den Sohn der getöteten Frau vertritt, den PNN. Sollte es kein positives Ergebnis geben, behalte man sich den Weg einer Klage vor. 

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