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Gerichtsprozess in Potsdam: Wegen Vergewaltigung angeklagt

Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung muss sich ein 27 Jahre alter Mann am morgigen Dienstag vor einem Schöffengericht am Potsdamer Amtsgericht verantworten.

Potsdam - Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung muss sich ein 27 Jahre alter Mann am morgigen Dienstag vor einem Schöffengericht am Potsdamer Amtsgericht verantworten. Laut der von der Behörde veröffentlichten Prozessvorschau soll der Mann aus Sambia am 16. Juli 2017 zwischen zwei und drei Uhr nachts einer 22 Jahre alten Frau auf dem Campus der Fachhochschule im Bornstedter Feld erst gefolgt sein, sie später geküsst und sich über sie gekniet haben. Trotz ihrer Schreie, sie loszulassen, habe er ihren Slip heruntergezogen und versucht, sie sexuell zu stimulieren, hieß es in der Ankündigung sinngemäß weiter. Zu näheren Hintergründen, etwa ob sich beide kannten und dort studierten, konnte ein Gerichtssprecher auf Anfrage zunächst nichts sagen.

80 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Die Polizei meldete den Fall damals nicht. Ein Behördensprecher sagte auf Anfrage, die Auswahl der veröffentlichen Meldungen erfolge nach Rechtsprechung und dem brandenburgischen Pressegesetz und somit auch nach einer Abwägung zwischen dem Schutz des Ermittlungserfolgs und von Persönlichkeitsrechten sowie dem öffentlichen Informationsinteresse. „Auch im vorliegenden Fall ist von diesen Auswahlkriterien nicht abgewichen worden“, so der Sprecher. Zuletzt hatte schon für Irritationen gesorgt, dass die Polizei einen gewaltsamen Todesfall in der Potsdamer Psychiatrie An der Aue nicht gemeldet hatte; der Fall wurde gerade am Landgericht verhandelt (PNN berichteten).

In Potsdam gab es laut Polizei im vergangenen Jahr 80 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – in acht Fällen waren die Tatverdächtigen Flüchtlinge. Ob dies auf den Mann aus Sambia zutrifft, ist ebenfalls noch unklar. Im Fall einer Verurteilung muss er mit mindestens einem Jahr Gefängnis rechnen; Schöffengerichte können bei Straftaten in der Regel sogar bis zu vier Jahre Haft verhängen. Ein Urteil in dem Fall soll laut Gericht möglichst noch am Dienstag fallen. 

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