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Geplanter Sportplatz in Nedlitz: Protest gegen Baumfällung am Lerchensteig

Weiter Wirbel um den geplanten Sportplatz im Lerchensteig: Die Stadt will Eichen vor Ort nicht zusätzlich schützen, Naturschützer fürchten daher die Fällung der Bäume.

Potsdam - Die Umweltbehörde der Stadt lehnt es ab, einen bedrohten Eichenbestand am geplanten Sportplatz Lerchensteig in Nedlitz als Naturdenkmal zusätzlich zu schützen. Das hat das Amt jetzt dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mitgeteilt, der die Unterschutzstellung gefordert hatte. In dem den PNN vorliegenden Bescheid des Amtes heißt es, die Eichen seien bereits durch die Baumschutzverordnung geschützt.

Doch das bedeutet in diesem Fall nichts. Denn wie berichtet will die Stadt für den Sportplatz sogar rund 50 Bäume fällen lassen. Neben 16 Eichen geht es unter anderem um 15 Ulmen, wie das Rathaus zuletzt auf Anfrage des Stadtverordneten Andreas Menzel (Freie Wähler) bestätigte. Allerdings lag laut Rathaus-Auskunft aus dem September noch keine Genehmigung des Fällantrags vor. Die Stadt wollte sich nach eigenen Angaben dazu noch mit dem Landesumweltamt abstimmen.

Alt, aber nicht einzigartig

Laut BUND geht es vor Ort um mehr als 15 landschaftsprägende und vitale Eichen mit einem Stammumfang von bis zu 4,5 Metern, von denen ein großer Teil gefällt werden müsste. Diese Bäume seien schon wegen ihres Alters aus naturschutzfachlicher Sicht von besonderer Relevanz. Allerdings sei das Ensemble eben nicht so einzigartig, dass es ein Naturdenkmal sein könne, meint der Bereich Umwelt und Natur im Rathaus.

Die Sorge, dass die Bäume nun dem geplanten Sportplatz weichen müssen, teilt der Stadtverordnete Menzel, der deshalb für den Freitag ab 15 Uhr zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen hat, um gegen das Vorhaben zu protestieren.

Der Sportplatz steht ohnehin unter keinem guten Stern. Nach einer Kostenexplosion soll er wie berichtet auch erst Ende 2020 fertig werden – ein Jahr später als ursprünglich geplant. Die Kosten für den Bau des Sportplatzes hatten sich im Laufe der Zeit auf rund 3,7 Millionen Euro fast verdoppelt. Unter anderem hatten nötige Ersatzpflanzungen, Entsiegelungen und der Abriss bestehender Gebäude den Preis nach oben getrieben. Vor allem die Potsdamer Kickers sollen von dem neuen Platz profitieren. Kritik gab es auch schon an dem abgelegenen Standort.

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