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Das Projekt "Wohnen am Stern" in Potsdam nimmt Gestalt an - hier eine Visualisierung der möglichen Bebauung.

© Visualisierung: Baumschlager Eberle

Geplante Hochhäuser am Stern-Center: Bis zu 900 Wohnungen möglich

In den geplanten Hochhäusern am Stern-Center sollen mehr Wohnungen entstehen als ursprünglich gedacht. Kritiker befürchten die Auswirkungen auf die Umgebung.

Potsdam - Noch bis zum 16. April können Stellungnahmen zu den am Stern-Center geplanten Hochhäusern an das Rathaus geschickt werden. Bis dahin läuft die sogenannte frühzeitige Beteiligung am Bebauungsplan. Auf bisherigen Parkplätzen sollen demnach vier Häuser mit insgesamt bis zu 900 Wohnungen entstehen – anfangs war von 650 Wohnungen die Rede. Als Maximalhöhe legt der Entwurf zum B-Plan 66,1 Meter und 21 Stockwerke fest.

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Der Wohnungsmix soll sich aus frei finanziertem und preisgedämpftem Wohnungsbau zusammensetzen, heißt es im Entwurf des Bebauungsplans. Die Struktur der Geschosse biete eine flexible Aufteilung für verschiedene Wohnungsgrößen in unterschiedlichen Kombinationen an. Etwa 30 Prozent der Wohnungen sollen im preisgedämpften Segment angeboten werden. In den Erdgeschossen könnten Dienstleister, ein Fitnessstudio oder soziale Angebote untergebracht werden. 455 Stellplätze für Autos seien auf dem vorhandenen Parkdeck des Stern-Centers vorgesehen.

Unter anderem auf dem Parkplatz neben dem Porta-Möbelhaus soll gebaut werden.
Unter anderem auf dem Parkplatz neben dem Porta-Möbelhaus soll gebaut werden.

© Ottmar Winter PNN

Die Stadtverordneten hatten im vergangenen Jahr das B-Planverfahren gestartet. Anschließend gab es wie berichtet ein Gestaltungsverfahren. Beim Investor, der Hamburger ECE-Gruppe, die auch das Stern-Center betreibt, geht man von einem Baustart im Jahr 2022 aus. Dort plant man bislang mit rund 850 Wohnungen. „Die ersten beiden Wohnhäuser wären dann Anfang 2025 fertig“, hieß es auf PNN-Anfrage. „Es sind verschiedene Wohnungsgrößen geplant – von Ein-Zimmer-Appartements mit etwa 30 Quadratmetern bis zu 120 Quadratmeter großen Wohnungen. Mehr als 60 Prozent sollen Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen sein.

Unterschriften gegen Vorhaben übergeben

Allerdings stoßen die herausragenden Pläne nicht nur auf Zustimmung. Initiatoren einer Petition gegen die Hochhäuser haben eine Liste mit fast 270 Unterschriften an das Rathaus geschickt. Sie argumentieren unter anderem, dass die Hochhäuser eine schlechtere Umweltbilanz als andere Gebäude haben. Außerdem behaupten Kritiker dieses Vorhabens, dass es in der Umgebung an Parkplätzen, Sportplätzen, Schulen und Ärzten mangele und der öffentliche Nahverkehr stärker belastet werde, wenn das Projekt umgesetzt wird.

Im Rathaus kann man der Kritik nicht folgen. Durch Hochhäuser werde auf relativ geringer Grundfläche viel Wohnraum errichtet. So werde weniger Boden versiegelt. Gesetzliche Regeln zur Energieeffizienz müssten auch bei Hochhäusern eingehalten werden. Die Auswirkungen der geplanten Bebauung auf die soziale Infrastruktur würden im Planverfahren ermittelt, teilte das Rathaus auf PNN-Anfrage mit. Das gelte auch für ein Mobilitätskonzept. 

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