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Landeshauptstadt: Geflügel in Gefahr

Stadtverwaltung und Landesregierung warnen vor der Vogelgrippe – und geben Hinweise für Halter

Wegen der grassierenden Vogelgrippe verschärft die Potsdamer Stadtverwaltung ihre Hinweise an Geflügelhalter. Wegen aktueller Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln in anderen Bundesländern gab die Veterinär- und Lebensmittelüberwachung am Freitag Hinweise zu Vorsichtsmaßnahmen. So muss jede Art von Geflügelhaltung beim Veterinäramt der Stadt gemeldet werden. Dazu stehe online ein Formular unter goo.gl/Xn4xaf zur Verfügung. Vor allem sollten Geflügelhalter ihre Bestände vor den Kontakten mit Wildvögeln schützen. Das gilt für direkten und indirekten Kontakt, etwa durch Kot oder gemeinsame Futterstellen. Die Fütterung sollte nur im Stall und unter Dach stattfinden, möglicherweise kontaminiertes Futter, etwa Grünfutter von der Wiese, sollte nicht verwendet werden. Hygienemaßnahmen sollten erhöht werden, heißt es.

Zu den Tieren sollten möglichst wenige Personen Kontakt haben. Unregelmäßigkeiten wie ein Einbruch der Legeleistung oder Erkrankungen sollten Geflügelhalter vom Tierarzt abklären lassen, riet die Behörde. Tote Wildvögel sind dem Veterinäramt unter Tel.: (0331) 28 91 642 zu melden, um diese untersuchen zu lassen. Außerdem warnt das Amt vor dem Kontakt zu toten Wildvögeln. Es könne eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen bestehen. Aktuell seien solche Fälle jedoch noch nicht aufgetreten. Auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sollten von der Geflügelhaltung ferngehalten werden – insbesondere, wenn sie zuvor im freien Gelände Kontakt zu Wildvögeln hatten.

Unterdessen hat Brandenburg wegen der Vogelgrippe-Gefahr am Freitag ab sofort Stallpflicht für Geflügel angeordnet. Der Erlass des Landestierarztes gilt allerdings nicht landesweit, sondern für Risikogebiete, wie das Verbraucherschutzministerium in Potsdam nach einer Telefonkonferenz der märkischen Amtstierärzte mitteilte. So gilt die Stallpflicht für Geflügelhalter in der Niederung der Unteren Havel-Wasserstraße (Havelland), im Uferbereich des Peitzer Sees (Spree-Neiße) und im Umfeld des Nationalparks Unteres Odertal (Uckermark). In Schleswig-Holstein war am Freitag auch ein erster Ansteckungsfall aus einem Geflügelbetrieb gemeldet worden. Einzelne Vogelgrippe-Viren sind laut dem Friedrich-Loeffler-Institut bei sehr intensivem Kontakt auch für Menschen gefährlich. Bei der Variante H5N8 sind bislang keine Übertragungen beobachtet worden.mar/dpa

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