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In der Waldsiedlung in Groß Glienicke sind auch viele Flüchtlinge untergekommen.

© Andreas Klaer

Geflüchtete in Potsdam: Asylwohnheim oft jahrelang einzige Bleibe

Flüchtlinge in Potsdam haben Probleme bei der Wohnungssuche. Manche wohnen seit Jahren in einer Gemeinschaftsunterkunft.

Potsdam - Von den knapp 1000 Flüchtlingen, die derzeit in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt wohnen, leben rund ein Drittel schon mehr als drei Jahre in solchen Sammelunterkünften – konkret 331 Personen. Das antwortete die Stadtverwaltung jetzt auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Andere. Hintergrund der Anfrage ist das Potsdamer Integrationskonzept, welches besagt, dass die Aufenthaltsdauer in Gemeinschaftsunterkünften so kurz wie möglich gehalten werden soll.

Demnach sind 39 Menschen aber schon mehr als fünf Jahre in Asylwohnheimen untergebracht, sieben Personen bereits mehr als acht Jahre. 226 wiederum leben seit zwei Jahren in solchen Verhältnissen, in denen es naturgemäß weniger Privatsphäre als in einer Wohnung gibt, es auch schon Gewalt unter Bewohnern gegeben hat.

Doch hakt es – angesichts des angespannten Potsdamer Wohnungsmarktes – seit Jahren an anderen Unterbringungsmöglichkeiten. Und es wird offensichtlich immer schwieriger. So seien 2017 noch 483 Flüchtlinge in eigene Wohnungen umgezogen, erklärte die Stadtverwaltung. 2018 waren es 372 Menschen, in diesem Jahr bis Ende Oktober erst 135. Allerdings ist auch die Anzahl der Anträge auf Wohnungsunterbringung zurückgegangen: 2017 wurden 428 solche Anträge gestellt, 2018 waren es 76 Anträge. Seit 2018 würden im Bereich Wohnen ausschließlich die Anträge von Hartz-IV-Empfängern bearbeitet – also von Personen, die schon als Flüchtling anerkannt sind und keine Leistung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz mehr beziehen.

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