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Gedenkstättenleiterin begrüßt Engagement: Lindenstraße: Initiative von Ex-Häftlingen

Innenstadt - Ehemalige politische Häftlinge im früheren Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße 54 haben eine Interessenvertretung gegründet. Die Initiative „Häftlingsvertretung Lindenstraße 54“ soll ein „wichtiges Bindeglied zwischen den ehemaligen Häftlingen und der Gedenkstätte Lindenstraße“ sein, teilte Bernd Richter, der Sprecher der Initiative, mit.

Innenstadt - Ehemalige politische Häftlinge im früheren Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße 54 haben eine Interessenvertretung gegründet. Die Initiative „Häftlingsvertretung Lindenstraße 54“ soll ein „wichtiges Bindeglied zwischen den ehemaligen Häftlingen und der Gedenkstätte Lindenstraße“ sein, teilte Bernd Richter, der Sprecher der Initiative, mit. Die Initiatoren wollen als Zeitzeugen Wissen über die früheren Zustände vermitteln und die Gedenkstätte in Fragen der Nutzung und Ausgestaltung begleiten und auf eine „konsequente Anlehnung an historische Tatsachen“ hinwirken, hieß es. Die ehemaligen politischen Häftlinge sehen ihre Aufgabe auch darin, das Vermächtnis der verstorbenen Leidensgefährten weiterzuführen. Dies gelinge, indem das Haus zur Mahnung und im Interesse der ehemaligen Inhaftierten geführt werde.

Gedenkstättenleiterin Uta Gerlant begrüßte die neue Initiative. Die Anliegen ehemals Inhaftierter zu bedenken und möglichst zu berücksichtigen setze voraus, dass diese auch artikuliert würden, betonte sie. Gerlant und das Team der Gedenkstätte hätten sich auf Einladung der Initiative nach deren Gründung am Dienstag bereits zu einem ersten Austausch getroffen. Dies solle bald wieder geschehen, hieß es.

Der 1734 als Stadtpalais errichtete Backsteinbau in der Lindenstraße 54/55 hat eine vielschichtige Nutzungsgeschichte. Während der Nazi-Diktatur tagte dort unter anderem das sogenannte Erbgesundheitsgericht, das mehr als 4000 Menschen zur Zwangssterilisation verurteilte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nutzte erst der sowjetische Geheimdienst das Gebäude, von 1952 bis 1989 war es dann Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit. Experten gehen von mehr als 6200 Häftlingen in dieser Zeit aus. 2015 wurde die Gedenkstätte als Stiftung anerkannt. jaha

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