Gedenkkultur in Potsdam: Ein Weg für Grenzgänger

Potsdam - Nördlich der Glienicker Brücke soll ein Informationspfad entstehen, der den Verlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze vergegenwärtigt. Der Pfad wird sich zwischen Bertinistraße und Schwanenallee erstrecken. Entsprechende Pläne stellte die Stadtverwaltung am Donnerstagabend im Kulturausschuss vor.

Heute erinnert entlang des Jungfernsees nichts mehr an die Teilung zwischen DDR und BRD, durch den Pfad soll sie wieder erlebbar gemacht werden. Es handelt sich um ein Projekt im Rahmen der Entwicklung der ehemaligen Grenzübergangsstelle Nedlitz. Es wurde vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) in Zusammenarbeit mit dem Verein Erinnerungsorte Potsdamer Grenze e.V. entwickelt.

Pfad soll ehemalige Mauer wieder erlebbar machen

Unter anderem sei der betreffende Grenzraum unter Einbeziehung von Zeitzeugeninterviews wissenschaftlich untersucht worden, hieß es im Ausschuss. Der Pfad sieht insgesamt acht bis neun Informationsstelen vor, auf denen Informationen zum Grenzgebiet präsentiert werden. Das Design der Tafeln orientiere sich an bestehenden Informationssystemen der Landeshauptstadt. Denkmalrechtliche und verkehrstechnische Belange seien berücksichtigt worden.

Für die Entwicklung und Realisierung des Informationspfades seien Drittmittel eingeworben worden. Geld gab es demnach vom brandenburgischen Kulturministerium, das die Recherche förderte. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zahlte 30 000 Euro zur Umsetzung des Informationspfades. Weitere Drittmittel in Höhe von 5 000 Euro konnten das ZZF und der Verein akquirieren.

Die Landeshauptstadt Potsdam beteiligt sich den Angaben zufolge mit 2 000 Euro am Projekt für die inhaltliche Erstellung der Tafeln. Die Informationsstelen mit Text-, Bild- und Kartenmaterial sind in deutscher und englischer Sprache geplant. Die Umsetzung ist bis Ende 2017 vorgesehen.