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Gault&Millau: Jauch ist "Gastronom des Jahres"

Gerade erst hat das Restaurant Villa Kellermann fulminant Eröffnung gefeiert, jetzt gibt es schon eine Auszeichnung. Günther Jauch wird vom Restaurant-Führer Gault&Millau zum "Gastronom des Jahres" gekürt.

Potsdam - Erst vor wenigen Wochen hat der TV-Journalist ein Restaurant eröffnet - und bekommt schon eine Auszeichnung dafür: Günther Jauch (63, "Wer wird Millionär") ist vom Restaurant-Führer "Gault & Millau" zum "Gastronom des Jahres" in Deutschland gekürt worden. Die Tester urteilten über seine "Villa Kellermann" in Potsdam: "Er ließ ein Stück Kulturgut aufwendig renovieren, öffnet es für ein genussfreudiges Publikum und schenkt Potsdam in Zusammenarbeit mit Tim Raue ein Vorzeigerestaurant mit weltläufigem Flair."

Auf der Speisekarte stehen etwa "Entenleberterrine Sanssouci", Rindertatarstulle mit Sauerampfer und Saiblingskaviar oder "Königsberger Klopse". Jauch, der in Potsdam lebt, kaufte die Villa gegenüber des Schlosses Cecilienhof vor gut drei Jahren und ließ sie denkmalgerecht sanieren. Das im Jahr 1914 errichtete Gebäude am Heiligen See ist nach Schriftsteller Bernhard Kellermann ("Der Tunnel") benannt. Zu DDR-Zeiten wurde es vom DDR-Kulturbund genutzt - als öffentlicher Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Schriftstellern. Nach der Wende betrieb in der Villa einige Jahre Maximilian Dreier das beliebte Restaurant "Ristorante Villa Kellermann" mit italienischer Küche.

Kein Eisbein für Jauch

Jauch schmeckt bisher alles, was er in seinem Restaurant probiert hat, sagte er in einem PNN-Interview. Aber: "Eisbein hab ich ausgelassen", verriet Jauch Anfang Oktober in der Talkshow "Hier spricht Berlin". Die Nachfrage nach Plätzen in der "Villa Kellermann" ist so groß, dass Jauch dort auch nicht essen kann, wann er möchte - deshalb habe er darum gebeten: "Sie mögen mir Bescheid sagen, wenn wieder was frei ist."

Für die Deutschland-Ausgabe des "Gault & Millau" testeten die 32 Kritiker mehr als 1000 Restaurants. In Brandenburg nahmen sie insgesamt 15 Restaurants unter die Lupe. An der Spitze bei den Köchen im Land steht Alexander Müller aus Burg im Spreewald vom Restaurant "17fuffzig" mit 17 von 20 möglichen Punkten. Der "Aufsteiger des Jahres" in Brandenburg trumpfe "in aufwendigen, detailverliebten Gerichten mit besten Produkten und klassischer Kochkunst" auf, schreibt der Restaurant-Führer. Im vergangenen Jahr war Müller als "Junges Talent" ausgezeichnet worden.

Auch Küchenchef Christopher Wecker ausgezeichnet

Und nochmal "Villa Kellermann": Auf 16 Punkte kommt Küchenchef Christopher Wecker, der dort "den Küchenstil von Berlins bestem Koch, Tim Raue, repräsentiert". Klassiker der deutschen Küche werden nach Ansicht der Experten modern und auch mit etwas Augenzwinkern neu interpretiert - wie Matjes Hausfrauenart als Makrele auf Sashimi-Art im erfrischenden Joghurtsud mit Gurke, grünem Apfel und Dill.

Christian Weber vom Restaurant "Juliette" in Potsdam - weiterer "Aufsteiger" - erreicht ebenfalls 16 Punkte, unter anderem für "seine Trilogie der Gänsestopfleber als Pastete, Eis und Crème brûlée mit gekochten Mispeln und gerösteten Sonnenblumenkernen anrichtete".

Drei Köche verteidigten erneut ihre 16 Punkte aus dem Vorjahr: Alexander Dressel vom Restaurant "Kabinett F.W." in Potsdam, Frank Schreiber vom "Goldenen Hahn" in Finsterwalde und David Schubert vom "Kochzimmer" in Potsdam.

Thomas Hübner aus der "Alten Überfahrt" in Werder (Havel), ebenfalls als "Aufsteiger" bewertet, erhielt 15 Punkte. Auf die gleiche Punktzahl kam erneut Marco Giedow von der "Speisenkammer" in Burg. Die Tester beschrieben 15 Restaurants in Brandenburg.

Oliver von Riegen dpa

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