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Gastronomie in Potsdam: Gewerkschaft warnt vor Überlastung im Gastgewerbe

Potsdam ist ein beliebtes Reiseziel. Die Zahl der Touristen steigt kontinuierlich an. Das Gastgewerbe brummt, aber die Beschäftigten arbeiten am Limit.

Potsdam - Längere Arbeitszeiten, kurzfristige Einsätze und stärkere Belastung: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt vor gesundheitlichen Risiken für die Beschäftigten im Potsdamer Gastgewerbe. Das mache die Branche für Arbeitnehmer unattraktiver und könne zu einem Mangel an Fachkräften führen, heißt es in einer Mitteilung. Schon jetzt falle es der Branche schwer genug, Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen.

Deutlich mehr Übernachtungen in Potsdam

Damit reagierte die Gewerkschaft auf die gestiegene Zahl der Gästeübernachtungen in Potsdam. Wie berichtet waren in den hiesigen Beherbergungsbetrieben im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Übernachtungen gezählt worden – ein Zuwachs von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rekord sei jedoch nur mit dem starken Engagement der Beschäftigen möglich, so die NGG. Allein in Potsdam beschäftigt das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 4300 Menschen. Rund 20.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Branche – neben den Angestellten in Hotellerie und Gastronomie sind das Mitarbeiter bei Zulieferern und in den Schlössern, Gärten und Museen.

Viele Beschäftige im Gastgewerbe arbeiten nach Ansicht der Gewerkschaft längst am Limit. Die NGG kritisiert insbesondere die Forderungen von Unternehmern, das Arbeitszeitengesetz zu lockern. „Geht es nach dem Dehoga-Bundesverband, dann sollen 13-Stunden-Arbeitstage bald zum Normalfall werden“, hieß es. Bei einer aktuellen Branchenumfrage der Gewerkschaft hätten 81 Prozent der Befragten angegeben, ihre Arbeitsbelastung habe in den vergangenen Jahren zugenommen.

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