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Mediterranes Flair. André Lemke will mit Oleander, Bananenpalmen und Olivenbäumchen in Tontöpfen ein bisschen Mittelmeerstimmung ins Holländische Viertel bringen.

© Andreas Klaer

Gastronomie in Potsdam: Amsterdam statt Hohle Birne

Im Holländischen Viertel eröffnet dort, wo sich früher die Hohle Birne befand, ein Sommergarten mit Bananenpalmen und Oleander. Ein Ort, der mediterranes Flair versprühen soll.

Potsdam - Holländischer Matjes statt Würzfleisch: Nur gut zwei Wochen nach der Schließung der Kneipe „Hohle Birne“ im Holländischen Viertel hat André Lemke dort seinen Sommergarten „Amsterdam“ eröffnet. „Es war ein Kraftakt, eine echte Hau-Ruck-Aktion“, sagt der Gastronom. Mitte April hatte der 54-Jährige nach 15 Jahren das Inselcafé auf der Freundschaftsinsel übergeben (PNN berichteten) und nun die ehemalige „Hohle Birne“ übernommen.

Lemkes Plan: So schnell wie möglich den Garten herzurichten, damit die Gäste im Sommer dort Kaffee oder ein Gläschen Wein trinken können. Der Gastraum bleibt vorerst zu, dort braucht der Umbau länger. Er soll im September mit neuer Einrichtung als Restaurant, Café und Bar öffnen. „Das Kneipenkonzept hat sich ein bisschen überlebt, ist nicht mehr zeitgemäß“, meint Lemke. Die Gäste suchten kaum noch nach einer Kneipe, die Mischung, die er anstrebt, treffe eher den Nerv der Zeit.

„Wir wollten ein bisschen mediterranes Flair ins Holländische Viertel bringen“

In der „Hohlen Birne“ wurde der Garten zum Teil für Tische, zum Teil aber auch zum Abstellen für Gerümpel genutzt. Das hat Lemke mit seinen Mitarbeitern – vier von ihnen hat er aus dem Inselcafé mitgenommen – weggeräumt. Sie haben die Wände abgekärchert und das seitliche Dach teilweise erneuert. Nun steht an der Seite eine Bar aus Backstein und Holz, daneben Tische mit geflochtenen Stühlen. 48 Sitzplätze bietet der Garten, umgeben von Bananenpalmen, Oleander und Olivenbäumchen in Tontöpfen.

„Wir wollten ein bisschen mediterranes Flair ins Holländische Viertel bringen“, sagt Lemke. Ein Ort, an dem man vor allem gemütlich ein Getränk genießen kann, aber auch für den kleinen Hunger versorgt ist. Auf der Karte stehen neben Matjes – die mildere, zartere Variante aus Holland, wie Lemke betont – auch Backkartoffel, Currywurst und Bruschetta. Die Preisspanne reicht von fünf bis zwölf Euro. Zu trinken gibt es Heineken und Kirschbier vom Fass, aber auch Aperitive wie Lillet oder Aperol Spritz.

Die Gäste fühlen sich sofort wohl

„Mit der Hohlen Birne wird das nichts mehr zu tun haben“, betont Lemke. Deshalb habe er das Lokal in der Mittelstraße 19 umbenannt. Die Idee zum Namen sei spontan gekommen. „Amsterdam im Holländischen Viertel, das lag nahe“, so Lemke. Noch dazu sei er im Dezember in der niederländischen Hauptstadt gewesen. Auch zum Inselcafé hat das „Amsterdam“ kaum Bezüge. „Nur die selbstgemachte Soße zur Currywurst haben wir mitgebracht“, sagt der Koch, als er aus der Küche einen Blick auf die Terrasse wirft, und die Himbeerbowle.

Die Gäste kämen bisher nach und nach, die Eröffnung am Dienstag habe er auch kaum beworben, sagt Lemke. Frank-Volker Merkel etwa, der an diesem Nachmittag bei einem Buch ein Glas Wein im Garten genießt, kennt die Kellner schon aus dem Inselcafé und ist mitgekommen. „Mir gefällt’s“, sagt der ältere Herr, „die Atmosphäre, das viele Grün und Holz.“ Er wohne in der Nähe und werde nun sicher regelmäßig kommen. 

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