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Brigitte Meier (SPD), Potsdams Sozialbeigeordnete.

© Ottmar Winter

Gastronomen kritisierten martialische Ansprache: Wen Potsdams Sozialbeigeordnete wirklich im Visier hat

Gegenüber Gastronomen sprach Brigitte Meier, Potsdams Sozialdezernentin, von Schrot und gezielterem Schießen. Die Aussagen sorgten für Wut bei Restaurantbetreibern. Jetzt stellt Meier klar, wen sie im Visier hat.

Potsdam - Im Disput zwischen Potsdamer Gastronomen und der städtischen Ordnungsbeigeordneten Brigitte Meier (SPD) bedauert die Dezernentin mögliche Missverständnisse durch ihre Wortwahl. „Wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe, dann tut es mir sehr leid.“ Meier hatte wie berichtet bei einem Vor-Ort-Termin zum Umgang mit Corona-Verstößen in Potsdamer Lokalen erklärt: „Wir haben bisher mit Schrot geschossen, nun schießen wir mit dem Gewehr gezielt.“ 

Die Potsdamer Gastronomin Lena Mauer kritisierte daraufhin die Ausdrucksweise. Sie halte „eine solche respektlose Ansprache an Gewerbetreibende für absolut unangemessen und unhöflich und für einen verfehlten Start einer eigentlich gut gemeinten Kampagne, die in unser aller Interesse ist”, schrieb Mauer in einem Brief.

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Beigeordnete Meier erklärte in einem Statement nun, dass es ihr bei dem Vergleich „um die Bekämpfung des Virus, nicht der Gastronomen“ ging. „Wir haben bisher bei den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus’ in allen Bereichen Grundrechte eingeschränkt, um das Virus zu treffen – sprich: mit Schrot geschossen“, heißt es weiter. Jetzt sei man beim Überschreiten einer bestimmten Anzahl von Infektionsfällen nach geltender Umgangsverordnung aufgefordert, stufenweise zu agieren: „sprich: wir ,schießen’ also in bestimmten Bereichen gezielt auf das Virus“, so Meier weiter. „Es war also weder eine Drohung noch war es respektlos gegenüber Gastronomen gemeint.“ 

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