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Garnosonkirche Potsdam: Garnisonkirche: Spottpreis zurückgewiesen

Streit vor Ehrung in der St. Peter und Paul Kirche.

Innenstadt - Mit scharfen Worten hat der Kommunikationsvorstand der Stiftung Garnisonkirche, Wieland Eschenburg, einen von Gegnern des Projekts erdachten Spottpreis kritisiert. Auf PNN-Anfrage sagte Eschenburg am gestrigen Freitag, die Initiatoren des Preises stifteten mit „wahrheitswidrigen Behauptungen Unfrieden, anstatt ihre Kraft dafür einzusetzen, dass die Kultur- und Kreativszene tatsächlich eine dauerhafte Bleibe in der Mitte der Stadt erhält“.

Wie berichtet hatte die Initiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ für den Freitagabend die Verleihung einer „Goldenen Axt 2018“ an den früheren Landesbischoff Wolfgang Huber angekündigt, der das Kuratorium der Stiftung führt. Der Theologe erhalte den Negativpreis für den Umgang der Garnisonkirchenstiftung mit dem Kunst- und Kreativzentrum unmittelbar am Rand der Baustelle – ein Teil dieser Fläche gehört der Stiftung. Die „ignoranten Wiederaufbaubetreiber“ würden gegenüber den Künstlern wie „wild gewordene Holzfäller“ auftreten. Anlass sei das Votum der Stiftung, die Verträge für das Rechenzentrum zunächst für maximal zwei Jahre verlängern zu wollen – für die „Kirchenkopie“ würden somit obdachlose Künstler in Kauf genommen.

Das bestritt Eschenburg. Schon seit 2015 setze man sich für eine dauerhafte Lösung für die Künstler ein. Die Nutzung des Rechenzentrums war eigentlich nur bis 2018 befristet. Zudem sei man dankbar, dass durch einen Szenarioworkshop im Januar und Februar diesen Jahres Bewegung in das Bemühen gekommen sei, eine dauerhafte Bleibe für die Kultur- und Kreativszene in der Mitte zu schaffen. Geplant sind 10 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für die Nutzung durch die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie weitere 10 000 Quadratmeter für ergänzende Nutzungen, wie Wohnen oder Gastronomie. Entstehen soll der Bau an der Plantage, also dem künftigen Stadtplatz im Bereich Dortu-/ Yorckstraße. Zur Finanzierung setzt die Stadt darauf, dass sich ein „gemeinwohlorientierter Dritter“ findet, um die neue Stätte zu errichten.

Eine Stunde nach Verleihung des Schmähpreises vor der St. Peter und Paul Kirche am Bassinplatz – rund 30 Gegner verteilten dabei auch Protesthandzettel gegen den Bau der Kirche – fand in dem Gotteshaus ein Konzert statt. Dabei erhielt Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) für sein Engagement für den Wiederaufbau der Garnisonkirche eine eigens gestiftete Ehrennadel.

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