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Abgewandelt. Die Bomben wurden mit Friedenstauben überklebt.

© pr

Garnisonkirchen-Plakat in Potsdam: Tauben statt Bomben

Das Plakat zum Wiederaufbau der Garnisonkirche wurde Weihnachten beschmiert - mit Kriegssymbolen. Jetzt zeigt das Plakat wieder friedliche Motive.

Potsdam - Friedenstauben überdecken Kriegssymbole. Das zu Weihnachten von Unbekannten beschmierte Plakat zum Wiederaufbau der Garnisonkirche an der Breiten Straße in Potsdam zeigt jetzt wieder friedliche Motive. Statt Flugzeugen mit Bomben und Feuer in der Stadt seien nun Tauben zu sehen, teilte die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche am Dienstag mit. Die Vögel seien aufgeklebt worden, sagte Sprecherin Friederike Schuppan.

Die Idee für die Aktion hatte demnach ein Potsdamer, der sich damit an die Pfarrerin der Nagelkreuzkapelle, Cornelia Radeke-Engst, wandte – mit Erfolg. Er habe im Dezember schon aus der Ferne erkannt, dass die große Schautafel verändert worden sei, zitiert die Förderstiftung den Mann. „Aus der Entfernung leuchtete mir etwas entgegen, was sich dann bei näherer Betrachtung leider nicht bewahrheitete und doch eine dahinterliegende Ästhetik öffnete.“ Für ihn hätten die verschwommenen Punkte und Farben eine Vision ergeben – eben die drei Tauben über dem Turm der Kirche und darunter „die Flammen eines Geistes, der die Energie gibt, alles zu einem friedvollen Ganzen zu fügen“.

"Raum schaffen für Frieden und Versöhnung"

Die Tauben würden gut symbolisieren, was mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche geplant sei, hieß es von den Förderern. „Wir wollen Raum schaffen für Frieden und Versöhnung, für das Erinnern an die Vergangenheit und das Lernen von Verantwortung für die Zukunft“, sagte Pfarrerin Radeke-Engst zu der ungewöhnlichen Aktion.

Auch eine zweite Tafel, die an der Breiten Straße auf die Garnisonkirche hinweist und zerbrochen wurde, soll in den kommenden Tagen repariert und wieder aufgestellt werden. Die Garnisonkirche war in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945 bei einem britischen Luftangriff zerstört worden.

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Stefan Engelbrecht

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