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Garnisonkirche: Streit um das Protest-Singen am Glockenspiel

Am Sonntag soll um 12 erneut am abgeschalteten Glockenspiel der Garnisonkirche gesungen werden. Der Chef der Fördergesellschaft der Kirche rät aber davon ab - mit einem Hintergedanken. 

Potsdam - Vor dem am Sonntag ab 12 Uhr geplanten Christen-Singen am abgestellten Glockenspiel auf der Plantage gibt es weiteren Streit: Der Chef der Fördergesellschaft Garnisonkirche, Matthias Dombert, hat in einer Rund-E-Mail im Potsdamer Kirchenkreis von der Teilnahme abgeraten. Dieses Singen könne in der Öffentlichkeit als Protest gewertet werden. „Dieser würde sich dann aber auch gegen die Fördergesellschaft richten, denn ich habe mich mit dem Vorhaben des Oberbürgermeisters ausdrücklich einverstanden erklärt“, so Dombert. 

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte erklärt, in Abstimmung mit den Wiederaufbau-Vereinen werde das Glockenspiel abgeschaltet, um dort eingravierte, möglicherweise rechtsradikale Inschriften zu prüfen – und den Umgang mit der geschenkten Anlage an sich. 

Sorge um Zuwendungen

Die Diskussion zu den Inschriften habe in „sachliche Bahnen gelenkt werden müssen“, so Dombert: „Es musste verhindert werden, dass öffentliche Angriffspunkte unsere Arbeit behindern und möglicherweise an anderer Stelle zu Irritationen führen.“ So prüfe der Bundestag gerade weitere Zuwendungen für das Wiederaufbauprojekt. Ferner solle auch nicht über mögliche Differenzen in den Reihen der Wiederaufbau-Unterstützer spekuliert werden, begründete Dombert. 

Der Initiator des Singens, Harald Geywitz aus der Nikolaikirchgemeinde, hält dagegen: Mit dem Abschalten werde die Religion aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Auch die Initiative „Mitteschön“ will singen.

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