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Edel und technisch Weltklasse. Das frühere Defa 70 nach dem Umbau.

© Thomas

Landeshauptstadt: Für die richtige Mischung 1,5 Millionen Euro in Kino-Studio investiert

Babelsberg - Auf den ersten Blick ist es nur ein besonders edles Kino: 200 bequeme Sessel, große Leinwand, silbergrauer Vorhang, wahlweise stimmungs- oder effektvolle Beleuchtung – der restaurierte Berliner Zoo Palast stand Pate bei der Gestaltung und wie beim Zoo Palast stand das Architektenbüro Maske & Suhren hinter dem Makeover. Besonders ist die Kinomischung der Firma Rotor in der Babelsberger Medienstadt aber vor allem aus technischen Gründen.

Babelsberg - Auf den ersten Blick ist es nur ein besonders edles Kino: 200 bequeme Sessel, große Leinwand, silbergrauer Vorhang, wahlweise stimmungs- oder effektvolle Beleuchtung – der restaurierte Berliner Zoo Palast stand Pate bei der Gestaltung und wie beim Zoo Palast stand das Architektenbüro Maske & Suhren hinter dem Makeover. Besonders ist die Kinomischung der Firma Rotor in der Babelsberger Medienstadt aber vor allem aus technischen Gründen. 1,5 Millionen Euro haben die Rotor-Gründer Holger Lehmann und Martin Frühmorgen, beides Absolventen der Filmuniversität, in das frühere Kino Defa 70 investiert und es zu Europas modernster und größter Kinomischung gemacht. Studio-Babelsberg-Vorstand Carl L. Woebcken sprach bei der Eröffnung am Donnerstagabend, zu der auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) kam, vom „Schritt an die Weltspitze“.

An meterlangen Mischpulten hinter den Zuschauersitzen können Filmtonmeister und Farbexperten mittels Hunderter Knöpfe, Schalter und Regler den Ton oder die Farbgebung von Kino- oder TV-Produktionen mischen und auf der Leinwand und über das 69 Lautsprecher umfassende Soundsystem erleben, wie das Ergebnis wirkt. Ein solches Postproduktionsstudio in Kinogröße – der Raum ist 430 Quadratmeter groß – sei europaweit einmalig, betonte Frühmorgen.

Lehmann und Frühmorgen waren 2011 wieder nach Babelsberg gekommen – wegen der guten Bedingungen für Existenzgründer, aber auch der Nähe zum Filmstandort. Gegründet hatten sie ihre Firma in Berlin. Seit 2011 ist die Zahl der Rotor-Mitarbeiter von drei auf mittlerweile 20 gewachsen. 2016 sollen weitere Mitarbeiter eingestellt werden.

Schon jetzt liest sich die Liste der Referenzprojekte beachtlich: So stecken die Babelsberger etwa hinter der Tonmischung von Andreas Dresens „Als wir träumten“, von TV-Großproduktionen wie „Unsere Mütter, unsere Väter“ oder „Deutschland 83“ von der Ufa, aber auch dem Ton bei den deutschen Synchronfassungen von internationalen Kinoerfolgen wie „Spiderman“. Künftig könnten mehr internationale Auftraggeber dazukommen: Studio-Babelsberg-Chef Woebcken versicherte, er werde das Rotor-Studio allen Projektpartnern ans Herz legen.

Potsdamer werden vorerst nur selten die Möglichkeit haben, einen Film in dem „Cinema Stage“ getauften Kino-Studio zu sehen: Es soll Austragungsort des Studentenfilmfestivals Sehsüchte bleiben, sagte Lehmann. Der Saal kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Und immerhin: Man prüfe einen möglichen Kinobetrieb an den Wochenenden. Jana Haase

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