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Das Potsdamer Bergmann-Klinikum stellt wegen der Coronakrise Arbeitsabläufe um.

© Ottmar Winter

Für bessere Corona-Versorgung: Klinik spart an Handschuhen und Masken

Das städtische Bergmann-Klinikum in Potsdam bereitet sich auf mehr Coronapatienten vor und spart Material. Am Montag trafen drei zusätzliche Beatmungsgeräte ein.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Angesichts der steigenden Zahl von Coronapatienten versucht das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ ressourcenschonender zu arbeiten. Man lerne hier von den Kollegen aus Frankreich und Italien, teilte die Klinik mit. Man habe Konzepte entwickelt, „um Dinge mehrfach zu verwenden oder Prozesse und Gewohnheiten umzustellen, um den Einsatz knapper Materialien effektiv zu steuern und den Verbrauch so gering wie möglich zu halten.“ Die Hygiene im Krankenhaus und somit die Sicherheit sämtlicher Patienten und Mitarbeiter stünde aber weiterhin an erster Stelle. „Wir bringen durch diese Maßnahmen weder unsere Patienten noch unsere Mitarbeiter in Gefahr“, so der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Thomas Weinke.

Keine Handschuhe bei Nicht-Risikopatienten

Zu den Maßnahmen gehört, dass Desinfektionsmittel künftig in 1000-Liter-Fässern angeliefert wird. Im Klinikum wird es dann in leere Desinfektionsmittelflaschen umgefüllt und auf die Stationen verteilt. Bei Patienten ohne Infektionsrisiko werden bei Tätigkeiten wie Abhorchen, Blutdruck messen oder Infusionen legen keine Handschuhe mehr getragen. Stattdessen soll „Händewaschung und Händedesinfektion“ durchgeführt werden. Das gilt sowohl für die Ambulanzen als auch für die Stationen und in Teilen des OPs – etwa bei der Einschleusung oder im Aufwachraum.

Außerdem wurde im Bergmann-Klinikum der Zusammenzug von Stationen angeordnet. Einige Bereiche wie die Augenklinik, die Kinderklinik oder die Bereiche Plastische Chirurgie oder Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde haben ein geringeres Patientenaufkommen zu verzeichnen. Deshalb werden diese Stationen zusammengezogen, „um auch hier den Einsatz von Mitarbeitern zu bündeln und Ressourcen zu sparen.“

Neue Coronastation mit 48 zusätzlichen Intensivbetten soll im April starten

Wie berichtet hat das Klinikum auch seine Intensiv- und Beatmungskapazitäten aufgestockt. Aktuell verfügt das Haus über 52 Intensiv- und Beatmungsplätze. Außerdem wird ein separates Gebäude zur Behandlung von Corona-Patienten vorbereitet. Dieses wird unter anderem über 48 weitere Intensivbetten verfügen, von denen bereits ab April 24 Betten in Betrieb genommen werden können – falls Bedarf besteht. Außerdem werden Ärzte und Pflegekräfte, die bislang in anderen Bereich eingesetzt waren, im Umgang mit Beatmungssystemen und für die Behandlung bei akutem Lungenversagen geschult. Am Montag trafen im Klinikum zudem drei zusätzliche Beatmungsgeräte ein. Es handele sich um eine Spende des Berliner Pharmaunternehmens Bayer, teilte das Krankenhaus am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. (mit jaha)

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