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Update

Fridays for Future: Protest in der Waldstadt

Rund 70 Klimaaktivisten von "Fridays for Future Potsdam" und Anwohner demonstrierten zusammen in der Waldstadt gegen die Abholzung von Bäumen für den geplanten Schulcampus. 

Waldstadt – Rund 70 Klimaaktivisten sind einem spontanen Aufruf der Klimabewegung „Fridays for Future Potsdam“ gefolgt und demonstrierten am Freitagnachmittag zusammen mit einer Anwohnerinitiative in der Waldstadt gegen die Rodung von Kiefern für den geplanten Schulcampus. Kurzfristig hatten die Aktivisten den Streik in dem Kurznachrichtendienst  Twitter angekündigt.

Anwohner sind wütend über die Planung in der Waldstadt.
Anwohner sind wütend über die Planung in der Waldstadt.

© Andreas Klaer

Anwohner kritisieren weiterhin die Planungen

„Wir glauben, dass nach dem Ausruf des Klimanotstands die Bebauung noch einmal überdacht werden sollte“, sagte Oksana Adams von der Anwohnerinitiative. „Es gibt genug andere Flächen, auf denen die Sportplätze untergebracht werden könnten.“ Diese Vorschläge von der Anwohnerinitiative würden von  der Stadt aber konsequent ignoriert werden. Am 6. November sollen wie berichtet die Pläne für den Schulcampus in der Stadtverordnetenversammlung diskutiert werden. Die aktuellen Pläne sehen vor, nahe des Bahnhofs Rehbrücke eine Gesamtschule, eine Förderschule, eine Kita und wettkampftaugliche Sportanlagen zu errichten. Dafür muss allerdings ein Teil des Kiefernwaldes in der Waldstadt abgeholzt werden. Im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet soll eine Sportanlage entstehen. 

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Grüner Campus geplant

Die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung gilt als sicher. Der Campus soll in ökologischer Bauweise samt einer „treibhausgasneutralen Energieversorgung“  errichtet werden, Dachflächen begrünt und bei dem Bau darauf geachtet werden, dass der „Waldstadtcharakter fortgeführt“ werde. Auch ein Grün- und Freiflächenkonzept ist vorgesehen. Adams hofft dennoch, dass bei der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ein Umdenken erfolgt: „Das wäre wünschenswert.“ 

Bedrohter Kiefernwald wird zum Symbol für die Stadtpolitik

Für Otto Richter von „Fridays for Future Potsdam“ ist der bedrohte Kiefernwald ein Symbol dafür, dass gehandelt werden müsse. „Ich bin hier um für eine andere Stadtpolitik zu kämpfen“, sagte er auf der Demonstration. Richter findet, dass Potsdam frühzeitig nachdenken müsse, wie die Stadt lebenswert bleibt. „Es kann nicht sein, dass alles immer enger bebaut wird und den Verantwortlichen erst dann einfällt, dass eine Schule fehlt.“ Die 63-jährige Anwohnerin Birgit Wioland kritisiert, dass es vor der Wahl noch Versprechungen gab, den Wald weitestgehend unberührt zu lassen. „Daran scheinen sich die Parteien nicht mehr zu erinnern.“ Sie sei  vor allem von den Grünen und den Linken enttäuscht. 

Florian Kistler

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