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Am 12. April 2019 gingen Hunderte Potsdamer Schüler für eine andere Klimapolitik auf die Straße.

© Manfred Thomas

Fridays for future: 400 Schüler bei Klimademo im Schneeregen

Schüler demonstrieren in mehreren Brandenburger Städten für einen besseren Klimaschutz. Viele haben klare Vorstellungen, was die Politik jetzt leisten muss.

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Potsdam - Lautsprecher, Transparente, vegane Suppe und Warnwesten für die Ordner – die Potsdamer Klimaaktivisten von Fridays for Future haben schon Routine. Am Freitagnachmittag um 14 Uhr starteten rund 400 überwiegend jugendliche Teilnehmer zur Demonstration Richtung Landtag.

Bei fünf Grad und Schneeregen am letzten Schultag vor den Osterferien kamen deutlich weniger zu dem Protest für mehr Klimaschutz als zuletzt. Die, die teilnahmen, waren offenbar motiviert: „Lauft nicht so schnell, wir haben Zeit“, rief ein Ordner zu Beginn. Für die Demo wurde auch der Verkehr auf der Breiten Straße für mehrere Minuten gestoppt. Die meisten wartenden Autofahrer ließen die Motoren in der Zwischenzeit laufen. Insgesamt beteiligten sich nach Veranstalterangaben rund 600 Menschen an dem Protestmarsch. Die Forderungen reichten von einer Abkehr von fossilen Energieträgern über weniger Flugreisen bis zum Verzicht auf tierische Lebensmittel.

Unterdessen breitet sich der Klimaprotest immer weiter aus. Am Freitag gingen Schüler und ihre Unterstützer nach dem Vorbild der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg auch in Bad Belzig, Bernau (Barnim) und Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) auf die Straße. Vor einer Woche hatte es auch in Brandenburg an der Havel die erste Demo gegeben. Aktionen gab es auch schon in Falkensee, Luckenwalde, Neuruppin, Oranienburg und Templin. Insgesamt 16 Regionalgruppen gibt es inzwischen landesweit. Von Eberswalde bis Cottbus und von Brandenburg an der Havel bis Strausberg sind fast alle Regionen des Landes dabei.

Das kommt auch bei den Potsdamer Aktivisten gut an. „Wir stehen in Kontakt“, sagte Miriam Eichelbaum den PNN. Die 17-jährige gehört zu den Organisatoren der Potsdamer Proteste. „Wir finden es toll, wenn Fridays for Future größer wird.“

Aber die Schüler sind auch sonst offenbar nicht untätig, wenn es um den Klimaschutz geht. Wie berichtet hatten sich die Potsdamer Aktivisten am Donnerstag mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) getroffen. Nun wollen sich die Schüler mit dem Masterplan Klimaschutz der Stadt beschäftigen, ihre Ideen einbringen und Forderungen für Potsdam aufstellen. Im Kurznachrichtendienst Twitter hatte Fridays for Future Potsdam gefragt, was denn jeder selbst für den Klimaschutz tue. Allerdings meldete sich zumindest öffentlich hauptsächlich Erwachsene und bekundeten beispielsweise kein Auto zu fahren oder regionale und saisonale Obst- und Gemüsesorten zu kaufen.

Möglicherweis demonstrierten in Potsdam auch deswegen weniger Schüler, weil einige Schulen eine härtere Linie gegen Schüler angekündigt hatten, die wegen der Klimademos dem Unterricht fernbleiben. Eine Beurlaubung wegen der Teilnahme an einer Demonstration könne nicht mehr erfolgen. Alle Schulleiter hätten vom staatlichen Schulamt ein Schreiben mit der klaren Aufforderung erhalten, dies zu beachten.

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