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Die Feuerwerkersinfonie ist ein Spektakel für die Besucher. Foto: Manfred Thomas

© Manfred Thomas Tsp

Freitagabend in Potsdam: Löschtrupps für die Feuerwerkersinfonie

Mit Zehntausenden Besuchern zählt die Pyrotechnikshow im Volkspark zu den beliebtesten Veranstaltungen in Potsdam. In diesem Jahr werden besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.

Von Peer Straube

Unter den strengsten Sicherheitsauflagen ihrer Geschichte startet am Freitagabend die Feuerwerkersinfonie im Volkspark in ihre 18. Auflage. Wegen der anhaltenden Trockenheit seien in diesem Jahr vier statt der üblichen zwei Feuerwehrlöschzüge zum Schutz der Besucher im Einsatz, sagte Olaf Jöllenbeck, der kommissarische Leiter des Volksparks am Mittwoch vor Journalisten. Die Feuerwerkersinfonie findet am Freitag und Samstagabend statt. An beiden Abenden treten jeweils zwei renommierte Pyrotechnik-Firmen gegeneinander an. Die Veranstaltungsreihe gehört zu den beliebtesten der Stadt und zieht jährlich Zehntausende Besucher an.

Die Feuerwehr gab grünes Licht 

Wegen der Dürre habe zu Wochenbeginn noch einmal mit der Feuerwehr eine Lagebesprechung gehabt, ob die Feuerwerkersinfonie stattfinden könne, so Jöllenbeck. Die Feuerwehr habe aber grünes Licht gegeben. Dennoch würden zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen. Die große Wiese, auf der die Pyrotechniker ihr Feuerwerk zünden, werde bis zum Wochenende regelmäßig gewässert. Zudem seien abgesehen von den vier Löschzügen acht hauseigene Sicherheitsmitarbeiter im Einsatz, die mit Feuerlöschern ausgerüstet seien und je nach Windrichtung am Veranstaltungsgelände postiert würden, sagte Jöllenbeck. Der Volkspark wird vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld betrieben, einer Tochter der kommunalen Baugesellschaft Pro Potsdam.

Veranstaltung hat internationale Strahlkraft 

Für den Volkspark hat sich die Feuerwerkersinfonie offenbar zu einem Aushängeschild entwickelt, deren Strahlkraft international wirkt. „Qualitativ zählt unsere Veranstaltung zu den Top vier in Deutschland“, sagte Volker Schwarz, der Koordinator der Feuerwerkerteams. Noch besser seien nur die „Kölner Lichter“, die ebenfalls an diesem Wochenende stattfinden, „Rhein in Flammen“, bei dem an verschiedenen Tagen und Orten jährlich über den schönsten Abschnitten des Flusses Feuerwerke gezündet werden, und der Feuerwerkswettbewerb in den Herrenhäuser Gärten in Hannover. Die Pyronale in Berlin sei zwar größer als die Veranstaltung in Potsdam, aber nicht besser, erklärte Schwarz.

Nicht zuletzt wegen des über die Jahre erworbenen guten Rufs sei in diesem Jahr erstmals ein Feuerwerksteam dabei, das nicht aus Europa stammt, sagte Schwarz. Die „New Fireworks Do Brasil“ aus Rio de Janeiro hätten sich die Veranstaltung im vergangenen Jahr angesehen – und danach entschieden, sich um die Teilnahme zu bewerben. Denn das müssen die Firmen nach wie vor. Der Vorausscheid laufe bereits im November für das Folgejahr an, sagte Jöllenbeck. Zwischen acht und zehn Teams meldeten sich jährlich an. Jedes reiche dann eine Präsentation ein, die vier eindrucksvollsten würden dann von einer Jury ausgewählt, so der Volksparkchef.

Brasilien gegen Bayern 

„New Fireworks Do Brasil“ wurde vor knapp 20 Jahren gegründet und nimmt seit 2015 auch an europäischen Feuerwerkswettbewerben teil. In Deutschland sind sie 2019 auch in dem Ausscheid in den Herrenhäuser Gärten zu sehen. Die Brasilianer haben ihren Auftritt am Samstagabend um 22.30 Uhr, nach Einbruch der Dunkelheit. Sie treten dann gegen „Bavaria Fireworks“ an, eine Firma aus dem bayerischen Traunstein, die bereits 2016 bei der Potsdamer Feuerwerkersinfonie zu sehen war.

Bereits am Freitagabend gibt es die Vorstellung des Vorjahressiegers zu sehen, die Pyrogenie GmbH aus Berlin. Sie duellieren sich mit „Nakaja Art“, einem Unternehmen aus Polen, das vor zwei Jahren schon einen Auftritt in Potsdam hatte. Die jeweiligen Tagessieger werden nach der Vorführung am Abend vom Publikum per Telefon-Voting bestimmt. Die Teilnehmer haben die Chance auf insgesamt 125 Preise, darunter Floßfahrten, Konzerte im Lindenpark und andere Gutscheine für Kulturveranstaltungen in Potsdam, Berlin und Brandenburg. Eine Jury unter dem Vorsitz der neuen Sozialbeigeordneten Brigitte Meier (SPD) kürt aus beiden Tagessiegern einen Gesamtsieger, der im nächsten Jahr dann automatisch wieder dabei ist.

Comedians, Artisten und Musiker treten auf 

Begleitet wird die Feuerwerkersinfonie von einem Rahmenprogramm im Volkspark. Auf insgesamt drei Bühnen treten Comedians, Artisten und Musiker auf. „Ehrlichen, kantigen Pop-Rock“ verspricht etwa die Band „Treptow“, wer es ruhiger mag, lauscht vielleicht Liam Blaney, der Irish Folk und Blues spielt. Archie Clapp tritt mit „Comedy aus der Vaterperspektive“ auf, die Musikerin und Kabarettistin Nessie Tausendschön präsentiert Wortakrobatik.

Der Vorverkauf laufe besser als im Vorjahr, sagte Jöllenbeck. Damals waren rund 12 000 Karten vorab verkauft worden, letztlich kamen 18 000 Besucher. Einen Besucherrekord mit je 25 000 Gästen an beiden Tagen wurde 2007 und 2011 aufgestellt. Die Ticketpreise sind in diesem Jahr stabil geblieben. Karten kosten 19,50 Euro für Erwachsene und 11,50 für Kinder von sieben bis 16 Jahren an der Abendkasse. Im Vorverkauf sparen Erwachsene drei, Kinder und Jugendliche zwei Euro.

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