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Landeshauptstadt: „Freiland“ oder „Archiv“

Idee zu Jugendhaus in Zeppelinstraße ohne Chance

Die Idee der Potsdamer FDP, einen Jugendklub in der Zeppelinstraße 189 einzurichten, ist ohne Chance. Wie Potsdams Jugendbeigeordnete Elona Müller gestern erklärte, sei bereits geprüft worden, ob das Haus als Ersatz für das vor anderthalb Jahren geschlossene Spartacus-Jugendhaus taugt. Demnach seien die Platzverhältnisse dort „ungenügend“. So sei das Haus für den nach neuen Räumen suchenden Jugendklub S13 zu groß – für die Angebote und Partys des ebenso heimatlosen Spartacus e.V. aber zu klein. Der Verein und der S13 sollen sich in dem umstrittenen Projekt „Freiland“ ansiedeln.

Die Debatte darüber läuft seit Wochen. Wie berichtet, wollen Verwaltung und die Stadtwerke mit einem noch zu bestimmenden Betreiber ab 2010 ein neues Jugendzentrum in der Friedrich-Engels-Straße eröffnen. Dafür werden als Investitionsmittel rund eine Million Euro und als Betriebskosten jährlich 125 000 Euro benötigt. Die Diskussion darüber hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nun befeuert – indem er das alternative Archiv-Kulturhaus mit ins Spiel bringt. Das Haus in der Leipziger Straße hat dringenden Sanierungsbedarf, die Kosten dafür werden auf 400 000 bis 2,5 Millionen geschätzt. Einen Zuschuss lehnt die Stadt ab. „Entweder ’Freiland’ oder ’Archiv’“, sagte Jakobs (SPD) dem Sender Potsdam TV am Donnerstagabend. Ein Kompromiss könne nur sein, beide Elemente zu verbinden, so Jakobs: „Das wird die Diskussion der nächsten Tage sein.“ Kritik gibt es dafür vom Stadtjugendring (SJR) und von der Linken: Hans-Jürgen Scharfenberg sagt, es gäbe geltende Beschlüsse für den Erhalt des Archivs – und dafür, einen Ersatz für Spartacus und S13 zu schaffen. Dirk Harder vom SJR sagte, beide Einrichtungen seien notwendig. Die früheren Fehler der Stadt beim Thema Jugendkultur dürften jetzt nicht zum Problem für die Jugendlichen gemacht werden. Henri Kramer

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