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FORTUNAS Fazit: Spendabel

An Geld schien es diese Woche nicht zu mangeln: Ankündigungen allerorten, wofür überall in die Taschen und Kassen gegriffen werden soll. Mit einer Million Euro extra will etwa das Potsdamer Rathaus die Schulen in der Stadt digital auf Vordermann bringen.

An Geld schien es diese Woche nicht zu mangeln: Ankündigungen allerorten, wofür überall in die Taschen und Kassen gegriffen werden soll. Mit einer Million Euro extra will etwa das Potsdamer Rathaus die Schulen in der Stadt digital auf Vordermann bringen. Auch im brandenburgischen Rekorddoppelhaushalt sind insgesamt 2,2 Milliarden Euro für Bildung eingeplant. Ordentlich Geld auf den Tisch legen wollen auch die Investoren, die die ehemalige RAW-Halle in der Friedrich-Engels-Straße umbauen wollen. Mit einem mehrstelligen Millionenbetrag soll hier ein international bedeutender IT-Standort entstehen.

Woher all diese Großzügigkeit? Ist es der Barberini-Effekt? Immerhin hat sich das Museum am Alten Markt nun, ein Jahr nach seiner Eröffnung, zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das Museum zieht Touristen an und Blicke auf sich – das zahlt sich aus. Oder liegt es daran, dass Stadtkämmerer Burkhard Exner (SPD) auf die Frage nach dem letzten Buch, das er privat gelesen hat, „das Haushaltsbuch der Stadt“ nennt? „Es hat sechs Bände und ist nicht so langweilig, wie manche vielleicht denken“, kommentierte Exner in einem Fragekatalog, den die PNN den beiden SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten-Kandidaten (nennen wir sie OBKK) stellten.

Manchmal gehen spendable Ideen aber auch nach hinten los: Seit Januar müssen im Landkreis Potsdam-Mittelmark nicht mehr die Eltern die Windeln in die Kita mitbringen, sondern diese werden von der Einrichtung gestellt. Nun herrscht großes Kopfzerbrechen über Menge, Größe, Marke und Platz zur Lagerung der Windeln. Auf Facebook schlug ein Leser schon für „jedes Kind zwei Baumwollwindeln, welche die Eltern zu Hause auskochen dürfen“ vor.

Für wen dieses „zu Hause“ ein Eigenheim sein soll, der muss in Potsdam eine schöne Stange Geld bezahlen. Aber, überraschende Nachricht: im Deutschlandvergleich ist der Hauskauf in der Landeshauptstadt noch erschwinglich. Das ergab eine Studie des Maklerverbands IVD. Im Zusammenspiel von durchschnittlichen Haushaltseinkommen, regionalen Immobilienpreisen und dem aktuellen Zinsniveau schneidet Potsdam besser ab als der Bundesschnitt, und besser als viele andere Großstädte.

Auf dem Mietmarkt dagegen sieht es gerade für geringe Einkommen nach wie vor sehr schwierig aus: Es fehlt an Sozialwohnungen. Hier könnte wiederum die Forderung des anderen OBKK, dem Sozialbeigeordneten Mike Schubert (SPD), den ein oder anderen freuen. Wenn es nach ihm geht, sollen städtische Grundstücke nicht mehr verkauft, sondern mit Sozialwohnungen bebaut werden.

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