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FORTUNAS Fazit: Nichts zu lachen

Matthias Matern blickt zurück auf eine ernste Woche.

Von Matthias Matern

Potsdam - Ein tragischer Todesfall im neuen Sport- und Freizeitbad blu, der Jahrestag der Reichspogromnacht und des Mauerfalls sowie ein explosives Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg – die Woche bot wahrlich kaum Anlass zur Freude. Dafür aber wurden wieder ein paar wichtige Entscheidungen getroffen.

Fortbestand des Rechenzentrums gesichert?

Mit Schützenhilfe von Bürgerbündnis/FDP winkten die Stadtverordneten der Fraktionen der SPD, der CDU/ANW und der Grünen am Mittwoch eine eigene Beschlussvorlage durch, die den Fortbestand des Rechenzentrums als Künstlerdomizil bis 2023 sichern soll und gleich noch einen Alternativstandort für die Zeit danach festklopft – und zwar im Umfeld der Plantage. Sauer waren die Linken und Die Andere. Die fühlten sich nämlich gelinkt, hatte doch die Vorlage aus dem Hauptausschuss die Frage, wohin mit den Kreativen nach 2023, offen gelassen. Damit wären auch das Areal des Kirchenschiffs der Garnisonkirche sowie das Rechenzentrum selbst im Spiel geblieben.

Ebenfalls grünes Licht gaben die Stadtverordneten für den Stelenpfad, der künftig den Verlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze in Potsdam aufzeigen soll – und das am Vorabend des Gedenkens an den Mauerfall vor 28 Jahren am 9. November 1989. Schon im nächsten Frühjahr sollen die neun Stelen aufgestellt werden, freilich nicht im Neuen Garten. Da hat die Schlösserstiftung bekanntlich etwas dagegen – aus „gartendenkmalpflegerischen Erwägungen“.

Gedenken am 9. November

Wie jedes Jahr erinnerte der 9. November aber auch an die barbarischen Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürger in Deutschland während der Reichspogromnacht 1938. Mehr als sechs Millionen Juden sind bis 1945 im Namen des deutschen Volkes ermordet worden.

Die beschämende Vorgeschichte zur deutschen Teilung wurde auch durch den Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg aktuell. Am Montag war bekannt geworden, dass auf einem städtischen Grundstück nahe dem Hauptbahnhof eine 250-Kilogramm schwere US-Fliegerbombe schlummert. 9700 Menschen waren am Mittwoch von den Evakuierungsmaßnahmen für die Entschärfung betroffen. Unter anderem mussten drei Schulen, drei Pflegeheime, die Investitionsbank, der Landtag, die Staatskanzlei und der Hauptbahnhof geräumt werden.

Tödlicher Unfall im blu überschattete die Woche

Überschattet wurde die Woche durch den tödlichen Badeunfall im blu vom Donnerstag vergangener Woche, der erst am Montag bekannt wurde. Eine nach neuesten Erkenntnissen 39 Jahre alte Frau aus Werder (Havel), Mutter von zwei Kindern, wurde leblos im Sportbecken gefunden. Offenbar hatten Badegäste und nicht das Aufsichtspersonal die Frau aus dem Wasser gezogen und versucht, sie wiederzubeleben. Die Frau starb später im Krankenhaus. Zahlreiche Zeugen erhoben im Nachgang schwere Vorwürfe gegen das Badpersonal. Wir bleiben dran!

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