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FORTUNAS Fazit: Katergefühl

Das fing ja holprig an. Mehrere Verletzte, Brände, dicke Luft und der übliche Dreck nach der Silvesternacht in Potsdam.

Das fing ja holprig an. Mehrere Verletzte, Brände, dicke Luft und der übliche Dreck nach der Silvesternacht in Potsdam. Im benachbarten Kleinmachnow kam ein Jugendlicher ums Leben, ein tragischer Unfall, bei dem wohl selbstgebasteltes Knallzeug im Spiel war. Das Katergefühl wollte sich in dieser Woche bis zum Schluss nicht mehr verziehen.

Da war die Immobilienpreisstudie, die Potsdam für das Luxussegment nunmehr in einer Reihe mit Sylt und Starnberg sieht: Das dürfte höchstens bei Immobilienmaklern und all denen, die bereits zu den Besitzern der gefragten Objekte zählen, für knallende Korken sorgen. Alle anderen können die Entwicklung, die seit Jahren nur eine Richtung kennt, nur noch mit Sorgenfalten verfolgen.

Schlösserstiftungschef Hartmut Dorgerloh kann demnächst mit dem sogenannten Masterplan II so viel Geld ausgeben wie nie zuvor – aber das ist angesichts jahrzehntelanger Vernachlässigung der preußischen Schlösser auch dringend nötig, wie er im PNN-Interview erklärte. Gleichzeitig mahnte er eine bessere Unterstützung der Stadt beim Welterbeschutz an – und konnte sich, befragt nach dem scheidenden Oberbürgermeister, nur ein denkbar unterkühltes Fazit der vergangenen 16 Jahre Zusammenarbeit mit der Stadtspitze abringen.

Zumindest inhaltlich Düsteres ist beim Studio Babelsberg geplant: Dort wird die Verfilmung des schwedischen Bestseller-Thrillers „Verschwörung“ vorbereitet, Drehstart ist noch im Januar.

Für Familien gab es ärgerliche Nachrichten: Seit Januar ist die ehrenamtlich betriebene Webseite, auf der die Adressen des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes abrufbar waren, vom Netz. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVB) sah sich zunächst außerstande, ein solches Angebot selbst zu organisieren und verwies auf eine Telefonnummer, die aber nicht einmal rund um die Uhr besetzt ist. Nach dem PNN-Text über das Problem reagierte die KVB und will nun an einer Lösung arbeiten.

Ernüchterung auch in der Potsdamer Musikszene, der die Probenräume fehlen: Die Situation war schon immer angespannt, Ende 2017 lief die vom Eigentümer eines Gebäudes in der Ahornstraße gewährte dreijährige Nutzungszeit zu vergünstigten Bedingungen aus – aber die Alternativen fehlen bislang noch.

Auch die Nachrichten zum Uferweg Groß Glienicker See können nur bedingt für Freude sorgen: Ja, die Stadt hat dort einen ersten Etappensieg gegen die sperrenden Anrainer errungen – das Innenministerium gab grünes Licht in einem von 20 geplanten Enteignungsverfahren. Aber bis alles rechtssicher ist und der Weg gebaut werden kann, dürften noch mindestens zehn Jahre ins Land gehen.

Wenig Erfreuliches gab es auch vom Luftschiffhafen, wo das Schwimmbad wegen einer dringenden Sanierung ab Sommer geschlossen wird. Potsdams neues Schwimmbad blu wiederum hat in den Ferientagen zwischen den Jahren die Kapazitätsgrenze erreicht – mitunter wurden keine Gäste mehr ins Familienbad eingelassen. „Ein alltäglicher Vorgang“, wie ein Badsprecher den PNN sagte. Die Stadt sollte sich schon jetzt Gedanken um einen zweiten Badstandort im wachsenden Potsdamer Norden machen.

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