zum Hauptinhalt

FORTUNAS Fazit: Innehalten

Ach ja, die Sichtachsen. Was wäre Potsdam ohne sie, ohne die herrlichen Blickbezüge, die die Altvorderen damals in einer noch weitgehend unverbauten Stadt schufen.

Von Peer Straube

Ach ja, die Sichtachsen. Was wäre Potsdam ohne sie, ohne die herrlichen Blickbezüge, die die Altvorderen damals in einer noch weitgehend unverbauten Stadt schufen. Und natürlich lässt es sich auch heute noch trefflich über das Thema streiten. Am liebsten machen das derzeit die Stadt und die Schlösserstiftung. Die Bauverwaltung hält an ihrem Plan fest, auf einer Brache im Zentrum Ost, parallel zur Nuthestraße, den Bau von 270 Wohnungen zu ermöglichen. Die Stiftung fürchtet einen Eingriff ins Welterbe und bleibt ebenso klar bei ihrem Nein. Man sieht sich diesmal wohl vor Gericht wieder.

Dort tauchen wohl bald auch ein paar hochrangige Ärzte des Bergmann-Klinikums auf, freilich nicht in der Rolle des versierten Gutachters, sondern auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Rezept-Betrugs in Millionenhöhe – gegen vier Ärzte und zwei Apotheker, die teure Medikamente falsch abgerechnet haben sollen. Ihnen droht nun eine lange Haftstrafe.

Apropos: Lang geworden sind auch die ersten der Combino-Bahnen: Auf 40 Meter hat Siemens die Trams gestreckt – der Verkehrsbetrieb ViP reagiert damit auf die steigenden Fahrgastzahlen. Die könnten am heutigen Samstag vorübergehend wieder sinken. Denn weil AfD-Rechtsaußen Björn Höcke am Samstag vor dem Filmmuseum seine Parolen verkünden will und es zu dieser Veranstaltung jede Menge Gegendemonstrationen gibt, droht ein Verkehrschaos in der Innenstadt. Auch Bus- und Bahnfahrer müssen mit Problemen rechnen, hatte die Polizei erklärt. Problematisch könnte allerdings auch die militante Haltung der Antifa werden, die die AfD-Kundgebung zum „gemeinsamen Toben“ nutzen wollen. Die Polizei ist bereits gewarnt. Man werde gegen jene, die eine friedliche Demonstration stören, „konsequent vorgehen“, hieß es.

Für alle, denen es in der Innenstadt heute zu heiß ist, hier noch ein Tipp: In der Feuerwache Holzmarktstraße findet heute der traditionelle und stets gut besuchte Tag der offenen Tür statt. Neben Spaß und Spiel für die ganze Familie steht die Veranstaltung aber auch im Zeichen eines traurigen Ereignisses: Mit einer Schweigeminute soll der zwei Feuerwehrmänner gedacht werden, die am Dienstag während des Einsatzes bei einem Unfall auf der A2 unter einem Feuerwehrauto begraben wurden. Auch ein Kondolenzbuch liegt aus. Einmal innehalten, Anteil nehmen, Mitgefühl zeigen. Das sei auch allen Streithähnen geraten. Wir wünschen ein schönes Wochenende!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false