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Folgen des Klimawandels: Naturschutzbund sorgt sich um Potsdams Bäume

Die Stadt Potsdam würde die Wichtigkeit ihrer Stadtbäume nicht erkennen. Naturschützer fordern deshalb ein Baumregister und besseres Wassermanagement.

Potsdam - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Potsdam/Mittelmark fordert ein an den Klimawandel angepasstes Wassermanagement in Potsdam. Grundlage ist der Baumzustandsbericht, den die Stadt im April dieses Jahres vorlegte und demzufolge Tausende Bäume in Potsdam von Trockenheit bedroht seien

Nach einer Auswertung des Berichts kritisiert der BUND die Schlussfolgerungen, die die Stadt Potsdam aus dem Bericht gezogen hätte. Vor allem alte, große Bäume würden von der Stadt vornehmlich unter Aspekten der Verkehrssicherheit bewertet, heißt es in einer Mitteilung des Umweltverbandes. 

Bäume als Schattenspender und natürliche Klimaanlage

In dem Bericht hatte es geheißen, dass Baumarten wie Eichen oder Linden mit einem immer höheren Aufwand gepflegt werden müssten. Ansonsten würde sich aufgrund des Wassermangels sogenanntes Totholz in den Baumkronen bilden, welches aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt werden müsste. Das könnte dazu führen, dass eine Vielzahl von Bäumen unvorhersehbar gefällt werden müsse.

„Dem Oberbürgermeister ist offensichtlich immer noch nicht bewusst, dass in Zeiten der globalen Erhitzung Schatten eine Ressource ist, die es zu schaffen und zu pflegen gilt“, teilt Axel Kruschat vom BUND Potsdam mit. Bäume würden nicht nur Schatten spenden, sondern auch Temperaturextreme ausgleichen.

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Der BUND hatte sich deshalb in einem Brief an die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung gewandt und forderte zur Sicherung des Potsdamer Baumbestandes ein Baumregister. Außerdem sollten besonders große Bäume erhalten werden. Zur Sicherung der Wasserversorgung rät er, ein lokales Wassermanagement einzuführen. 

„Wir müssen die Grundwasserneubildung auf dem Stadtgebiet wirksam erhöhen“, sagte Kruschat. „Gelingt dies nicht, kann auch keine noch so gut gemeinte Baumgießaktion in Trockenzeiten den Potsdamer Baumbestand retten.“ 

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