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Die Zukunft des Extaviums ist weiter ungewiss. 

© Ottmar Winter

Förderbeschluss vertagt: Extavium steht vor dem Aus

Mitmachmuseum ohne Geld: Die Zitterpartie um die Zukunft des Extaviums geht weiter. Es gibt aber einen neuen Vorschlag.

Potsdam - Im Hauptausschuss am Mittwochabend stellte die Fraktion Die Linke ihren Antrag auf Förderung des Extaviums zurück. Dem folgte die Mehrheit des Ausschusses. Hintergrund war ein dringlicher Hinweis von Potsdams Kämmerer Burkhard Exner (SPD). Da die Stadt nämlich noch keinen beschlossenen Haushalt habe, könne man keine Fördergelder ausgeben, so es nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt gehöre, sagte der Finanzbeigeordnete.

Das Mitmachmuseum allerdings steht mit der erneuten Vertagung der Förderentscheidung vor dem Aus. Bis 2019 erhielt die Einrichtung eine städtische Förderung, die mit Jahresbeginn aber ausgelaufen ist. Von sich aus kann das Extavium die laufenden Kosten allein nicht tragen.

Ein neuer Vorschlag

Der Kurator des wissenschaftlichen Mitmachmuseums, Axel Werner, appellierte zuvor noch einmal, die Einrichtung in der Potsdamer Innenstadt zu unterstützen und machte einen neuen Vorschlag. Man habe vor zwei Tagen einen neuen Förderantrag an Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel gestellt, diesmal als gemeinnütziger Verein, den die Extavium-Betreiber gründen wollen. Mit dem neuen Antrag wolle man eine Förderung zur „Sicherung und Erhalt des Extaviums“ ab Juli 2020 bis Ende 2021 erreichen.

Axel Werner, Kurator des wissenschaftlichen Mitmachmuseums.
Axel Werner, Kurator des wissenschaftlichen Mitmachmuseums.

© Ottmar Winter

Bildungsbeigeordnete Aubel indes machte in ihrer Reaktion schnell deutlich, dass auch dieser Antrag nur schwerlich positiv beschieden werden könne. Ihr Fachbereich sei nicht für die Sicherung und den Erhalt von Einrichtungen zuständig, „wir fördern konkrete Bildungsangebote“, erklärte sie. Die Hinweise, die aus ihrem Bereich an die Extaviumsbetreiber gegangen sind, um eine positive Förderzusage zu ermöglichen, seien von den Extaviums-Verantwortlichen aber nicht umgesetzt worden. „Wir haben den Eindruck einer gewissen Beratungsresistenz bei den Extaviums-Verantwortlichen festgestellt“, sagte Aubel im Hauptausschuss.

Skepsis bezüglich der Rentabilität

Zudem skizzierte Aubel eine Chronologie der Schwierigkeiten des Mitmachmuseums, die sich immer um die Finanzierung der Einrichtung drehten. Als sich 2014 der Filmpark als Miteigentümer aus der Einrichtung zurückgezogen hatte, war auch damals die Begründung, dass man keine Aussicht auf einen rentablen Betrieb des Extaviums erkennen könne. Allerdings habe auch das Land, das ja in erster Linie für die Förderung von Bildungsangeboten verantwortlich ist, schon beschieden, das Extavium sei nicht förderfähig, da es genügend Alternativangebote in diesem Bereich gebe.

Deutlich wurde auch die Skepsis unter den Ausschussmitgliedern von SPD, Grünen und CDU, ob die derzeitigen Betreiber die Einrichtung überhaupt einmal rentabel betreiben können. Derzeit läuft noch eine Wirtschaftsprüfung, die am 21. Februar abgeschlossen sein soll. Diese wurde auch notwendig, um eine Förderung überhaupt zu genehmigen. Mit der Zurückstellung des Antrags könne man nun auch das Ergebnis der Wirtschaftsprüfung abwarten, empfahl CDU-Ausschussmitglied Götz Friederich.

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