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Flüchtlinge in Potsdam: Weniger Flüchtlinge als im Vorjahr

Im vergangenen Jahr kamen fast 1500 Flüchtlinge nach Potsdam. Auch in diesem Jahr werden etwa so viele Flüchtlinge in der Landeshauptstadt erwartet, obwohl seit dem Jahresbeginn weniger Menschen kamen.

Potsdam - Auch in Potsdam kommen seit Jahresbeginn weniger Flüchtlinge an als im vergangenen Jahr. In den ersten beiden Monaten sind 120 Menschen aus den Erstaufnahmestellen des Landes Brandenburg in die Landeshauptstadt gekommen, teilte die Stadtverwaltung jetzt auf PNN-Anfrage mit. Das ist pro Monat etwa die Hälfte des Durchschnitts aus dem Vorjahr, in dem insgesamt 1494 Geflüchtete in Potsdam aufgenommen wurden.

Von den in diesem Jahr aufgenommenen Flüchtlingen stammen demnach 80 aus Syrien, ein weiterer Schwerpunkt ist Afghanistan. Keine Menschen sind aus Albanien, Serbien oder Mazedonien aufgenommen worden. Die Bundesregierung hatte diese Länder zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärt. Ein Drittel der in diesem Jahr in Potsdam aufgenommenen Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.

Keine belastbare Prognose für Potsdam 2016

Trotz der derzeit niedrigeren Zahlen geht die Stadtverwaltung davon aus, dass im gesamten Jahr ähnlich viele Menschen untergebracht werden müssen wie im Jahr 2015. „Eine belastbare Prognose gibt es für dieses Jahr noch nicht“, so Stadtsprecher Jan Brunzlow. Das Land Brandenburg weise derzeit nicht zu, sondern verteile die Menschen je nach Kapazität auf die jeweiligen Städte und Landkreise. Potsdams anhaltendes Bevölkerungswachstum wirkt sich in diesem Jahr auch auf die unterzubringenden Flüchtlinge aus: Entsprechend des Anteils an der Gesamtbevölkerung Brandenburgs muss Potsdam im Jahr 2016 nicht 5,9, sondern 6,1 Prozent der in Brandenburg ankommenden Asylbewerber und Flüchtlinge unterbringen.

Um ihnen eine menschenwürdige Unterkunft zu bieten, sollen in Kürze neue Quartiere geschaffen werden. „In den kommenden Wochen im März und April wird auch die Kapazität im früheren Landtag auf dem Brauhausberg erhöht“, so Brunzlow. Zuletzt lebten dort 70 Flüchtlinge bei 470 Plätzen. Zudem soll eine neue Gemeinschaftsunterkunft mit bis zu 140 Plätzen neben dem Lidl-Markt in der Zeppelinstraße eröffnet werden – sowie eine Unterkunft im Konsumhof Babelsberg mit etwa 60 Plätzen.

Zwei unbewohnte Leichtbauhallen in Drewitz und Neu Fahrland als Reserve

Sollten unerwartet doch mehr Menschen unterzubringen sein, hält die Stadtverwaltung zwei bisher nicht bewohnte Leichtbauhallen in Reserve. Dabei handelt es sich um die Standorte in Neu Fahrland und in Drewitz. „Wir haben lieber eine Halle zu viel, als dass wir demnächst vielleicht Turnhallen schließen oder Zelte aufstellen müssen“, so Brunzlow.

Die übrigen Standorte von Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungsverbünden sind derzeit ausgelastet. Insgesamt leben in Potsdam derzeit 1000 geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und 280 in Wohnungen. Die Diskrepanz zur Gesamtzahl der 2015 aufgenommenen Flüchtlinge kann sich etwa daraus ergeben, dass Menschen bereits ein Bleiberecht erhalten haben, weitergezogen sind oder abgeschoben wurden. Genaue Zahlen dazu konnte die Stadtverwaltung zunächst nicht nennen. 

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