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Flüchtlinge in Potsdam: Stadt mietet Pensionen und Jugendherberge an

Unabhängig von den bisherigen Planungen muss Potsdam am Samstag weitere 71 Flüchtlinge kurzfristig aufnehmen. Die Lage in den Brandenburger Erstaufnahmeeinrichtungen habe sich weiter verschärft, sagte Potsdam Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Mittwoch im Hauptausschuss.

Unabhängig von den bisherigen Planungen muss Potsdam am Samstag weitere 71 Flüchtlinge kurzfristig aufnehmen. Die Lage in den Brandenburger Erstaufnahmeeinrichtungen habe sich weiter verschärft, sagte Potsdam Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am Mittwoch im Hauptausschuss. Deshalb müssten die Landkreise und kreisfreien Städte zusätzlich 1200 Flüchtlinge aufnehmen. Dies sei bei einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz mitgeteilt worden. Um die Menschen unterzubringen, werde die Unterkunft in der ehemaligen Waldschule in Groß Glienicke aufgestockt, so Müller-Preinesberger. Außerdem werden eine Pension und die Jugendherberge angemietet.

Insgesamt hat Potsdam laut Müller-Preinesberger derzeit eine Kapazität von 500 Plätzen – ohne die vom Land eingerichtete Erstaufnahme-Zweigstelle in der Heinrich-Mann-Allee. Bis zum ersten Quartal 2016 würden 680 weitere Plätze geschaffen, kündigte sie an. Weiterhin sei es das Ziel, eine Unterbringung in Turnhallen zu vermeiden. Derzeit würden mehrere Objekte geprüft. Die Biosphäre, die ebenfalls zur Debatte gestanden hatte, sei aber vom Tisch, unter anderem weil dort die Brandmeldeanlage direkt mit der Sprinkleranlage verbunden sei.

Fest steht hingegen schon, wohin acht von der Stadt gekaufte Leichtbauhallen kommen sollen. Jeweils zwei Hallen sind demnach für die Slatan-Dudow-Straße in Drewitz, einen Parkplatz am Sportplatz „Sandscholle“ in Babelsberg und auf einem Grundstück neben dem Kulturzentrum Freiland in der Friedrich-Engels- Straße vorgesehen. Neu ist ein weiterer Standort sowie neben dem Sportplatz im Ortsteil Neu Fahrland. Vom Tisch sind zunächst ein Sportplatz in Bornim an der Golmer Chaussee sowie ein Areal an der Neuendorfer-/ Nuthestraße.

Außerdem bereitet sich Potsdam darauf vor, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen. Bereits jetzt würden Jugendliche, die in der Heinrich-Mann-Allee gelandet sind, vom städtischen Jugendamt betreut, so der Potsdamer Jugendamtschef Reinhold Tölke am Mittwoch. Anfangs seien es 30 gewesen, allerdings habe sich die Zahl auf derzeit 13 reduziert. Manche der Jugendlichen seien weitergereist, andere seien zum Beispiel von Verwandten aus Berlin abgeholt worden. Langfristig stelle sich die Stadt darauf ein, 100 bis 110 Minderjährige längerfristig aufzunehmen. Die Kosten dafür trägt der Bund. wik/ HK

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