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Finanzierung weiter offen: Die Lage für das Extavium wird immer ernster

Die Stadt hatte dem Mitmachmuseum in der Straße Am Kanal weitere Fördermittel in Aussicht gestellt. Doch dies könnte nun scheitern.

Von Florian Kistler

Potsdam - Wie es für das wissenschaftliche Mitmachmuseum Extavium weitergeht, ist derzeit völlig offen. Im Hauptausschuss am Mittwochabend stand man der Bereitstellung von Fördergeldern für das Museum verhalten gegenüber. Anfang April 2019 hat die Stadt beschlossen, das Extavium dieses Jahr mit 200.000 Euro zu fördern und die gleiche Summe auch für 2020 in Aussicht gestellt – wenn bis Herbst ein tragfähiges Betriebskonzept vorliegt. Die Zuwendung im Jahr 2019 wurde vor allem für eine tariforientierte Bezahlung verwendet.

Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) stellt in einem Prüfbericht jedoch fest, dass es „keine begründete Förderfähigkeit nach dem Zuwendungsrecht“ gebe. Kritisiert wurde von der Verwaltung, dass das Betriebskonzept nicht schlüssig und belastbar sei, sowohl finanziell als auch inhaltlich. Die Ziele und Zielerreichung des Mitmachmuseums seien zudem unklar. Auch gebe es diverse andere, außerschulische Bildungsangebote im gleichen Segment. Das Extavium habe in den vergangenen drei Jahren einen Besucherrückgang von 28 Prozent verzeichnet, die Einnahmen gingen im gleichen Zeitraum um 14 Prozent zurück.

"Wenig inhaltliche Weiterentwicklung"

Julia Laabs (Die Andere) sagte im Hauptausschuss, dass sie mit ihren drei Kindern oft im Extavium gewesen sei, sie aber dort wenig inhaltliche Weiterentwicklung sehe. Anders sieht das Stefan Wollenberg von den Linken. Er hofft, dass über andere Trägerkonzepte nachgedacht wird. „Wir sollten Wege suchen, das Angebot zu erhalten. Mich überrascht sehr, dass das Angebot inhaltlich infrage gestellt wird.“

Aubel machte deutlich, dass die Zeit drängt. Auch über Fusionen sei nachgedacht worden, es hätte sich aber keine Möglichkeit ergeben, die sich in naher Zukunft realisieren lasse. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) fasste zusammen, dass es wohl schwierig werden dürfte, das jetzige Angebot aus kommunalen Mitteln zu erhalten.

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